Bei meinem letzten längeren London Aufenthalt ergab sich am Abflugtag für mich die einmalige Gelegenheit, einen Blick in die Royal Albert Hall im Zentrum der Stadt zu werfen. Und zwar nicht abends während eines regulären Konzerts sondern tagsüber. Ich durfte ein wenig hinter die Kulissen schauen was ich doch so gerne mache… Ich hatte einen Termin dort, und traf das Team rund um die Chris de Burgh ‚Moonfleet-Tour‘ wieder. Und natürlich wollte ich die Gelegenheit nutzen, ihnen beim Bühnenaufbau in der altehrwürdigen Halle über die Schulter zu schauen.
In der Halle spielten schon die Stones, The Who, Pink Floyd und natürlich die Beatles. Übrigens fand hier 1968 der 13. Eurovision Song Contest statt – und wurde zum ersten Mal in Farbe in die Welt übertragen. Bis zu 8000 Leute passen in den Kuppelbau von 1871.
Als wir dort eintrafen herrschte Hektik, denn der Zeitplan war eng. Die Royal Albert Hall ist sehr beeindruckend. Und sehr alt. Ich spinste ein wenig rum, lief die Gänge hoch in die kleinen Logen in denen der Champagner darauf wartete kalt gestellt zu werden. An den Wänden viele alte Fotos von Stars, die hier schon aufraten. Zwei Arbeiter waren damit beschäftigt, die alten Stuck-Elemente mit einem Staubsauger zu reinigen. Ein anderer tackerte gerade schweren roten Samtstoff an eine Brüstung. Und zum Konzert am Abend blieben nur noch wenige Stunden…
Ich traf auch Nick wieder. Er ist Drum-Tech und kümmert sich um alles, was das Schlagzeug betrifft, wie Auf- und Abbau. Er war schwer beschäftigt…
Ich wäre gerne zum Konzert geblieben. Leider hatte ich durch meinen Rückflug nicht viel Zeit. Die Royal Albert Hall ist wirklich beeindruckend. Allerdings ist auch die Ausstattung sehr alt, Sitze sind klapprig, Reihen eng bestuhlt, die Logen nur für kleine Leute gedacht. Hier und da blättert ordentlich der Lack ab, und ich erwischte mich dabei, in regelmäßigen Abständen an die Decke zu schielen zu diesen großen, weißen, schweren Lichten. Nur um sicher zu gehen, ob sie noch alle fest verankert sind…