Room with a view – Im Four Seasons Canary Wharf in London

Während ich meinen Koffer durch das Herz der Londoner Docklands im Osten Londons ziehe, komme ich ins grübeln. Denn vor mir liegt ein viertägiger Aufenthalt in einem Luxushotel. Eine Einladung des Four Seasons Canary Wharf, die sich spontan ergeben hatte und über die mich natürlich sehr gefreut hatte.

Es sollte meine erste Erfahrung in einem Four Seasons Hotel werden – und nach den vier Tagen kann ich sagen: Hoffentlich nicht meine letzte!

Die Straßen glänzen noch von dem heftigen Regenguss, den ich offenbar gerade verpasst hatte als ich mit der U-Bahn von Heathrow her fuhr. Ich laufe vorbei an vielen glänzenden Wolkenkratzern, irgendeiner hier muss der höchste Großbritanniens sein. Gut gekleidete Menschen huschen mit großen Schritten an mir vorbei, andere rauchen im windgeschützten Eingang einer Bank oder schlingen beim Telefonieren hurtig ihr Sandwich runter.

Zu diesem Zeitpunkt glaube ich fest daran, dass ich mit Sicherheit die erste bin, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Hotel ansteuert. Das Four Seasons war das erste Hotel hier in Canary Warf – es liegt nur einen Steinwurf von der Themse entfernt. Von aussen wirkt es zwar recht unspektakulär, beim Betreten der Lobby aber ist das 90er Jahre-Outfit vergessen.

Der erste Eindruck

Shabul, der Doorman, kümmert sich sofort um meinen Koffer und entlässt mich in eine von dezenter  Musik erfüllte Lobby. Die Musik ist lauter als ich es von einem solchen Hotel erwartet hätte – und statt Klaviergeklimper höre ich Chillout. Ich fühle mich gleich wohl und verabschiede mich von jeglichen Befürchtungen bezüglich eines hohen Spiessigkeitsfaktors. Ich entspanne mich. Der Check-In verläuft sehr schnell und völlig unkompliziert. Ich wähle eine Tageszeitung, die ich die nächsten Tage früh morgens an meine Tür gebracht bekomme.

Mein Zimmer – Room N° 620

Mein Zimmer liegt auf der 6. Etage. Als ich mit der Code-Karte die Tür öffne rechne ich wirklich mit allem – aber auf keinen Fall DAMIT! Ich laufe durch meinen Flur und starre auf das meterhohe Fenster mit Sitzecke und integriertem Lederkissen – ein wunderschöner Platz mit Riverview! Ausblick auf die Themse! Und zwar nicht nur von diesem Raum, sondern auch vom Schlafzimmer, dem zweiten Raum! Vom King Size Bett aus kann ich den Himmel sehen und nachts die Lichter der Stadt. Ich konzentriere mich auf den toughen Londoner Akzent eines freundlichen Herrn, der mir die ‚Features‘ von Room N° 620 erklärt und mich dann allein lässt.

Die nächsten 4 Nächte verbrachte ich also in einem Deluxe King Room mit Riverview. Wer mir auf Instagram folgt wird das schon wissen – aber ich konnte mich an dieser Aussicht einfach nicht sattsehen. Ich sollte die nächsten vier Tage zu den unmöglichsten Uhrzeiten wahlweise mit Kaffee, Wein oder einem der vielen süßen Grüße aus der Küche auf meinem Lieblingsplatz am Fenster sitzen und einfach rausschauen. Ich beobachtete die Schiffe, die Vögel, das Leben. Ich sah The Shard und beobachtete, wie sich die Wasserstände der Themse von Stunde zu Stunde veränderten. Ich konnte die Schwimmer sehen, die ihre Bahnen in diesem traumhaften Pool zogen, der direkt an die Themse grenzt und den ich als Gast des Four Seasons kostenlos hätte nutzen können.

Nun, an meinem ersten Tag in London prasselte ohnehin stetig etwas Regen an die Scheibe und so hatte ich kein schlechtes Gewissen diesen Luxus einfach mal zu geniessen. Wenig später treffe ich mich mit Tracey Chatters, zu der Zeit Communicationsmanagerin des Hotels, in der Bar ‚Quadrato‘ auf einen Kaffee – und ein Schälchen Popcorn mit Schafskäse und schwarzem Pfeffer. SEHR interessante Kombi!

Am nächsten Morgen lernte ich den Küchenchef kennen, Moreno. Wir hatten uns verabredet um gemeinsam über Billingsgate Market zu laufen, den Fischmarkt, über den die Küche des Hotels ihre Waren bezieht. Dazu ein anderes Mal mehr…

Die Location

Canary Wharf fasziniert mich. Einerseits ist es geprägt von glänzenden Wolkenkratzern, andererseits wird in der Nähe der Themse auf riesigen Flächen gebaut und weiteres Land trockengepumpt. Diese Ecke im Osten der Stadt hatte bis vor nicht allzu langer Zeit keinen so guten Ruf.  Seither ist viel passiert. Canary Warf wird immer stylischer und angesagter. Ich habe mich selten sicherer gefühlt als hier: überall trifft man auf private Wachleute.

Canary Wharf ist neben der City of London einer der beiden Hauptfinanzdistrikte der Stadt. Hier stehen die drei höchsten Wolkenkratzer Großbritanniens. 90.000 Leute arbeiten hier – und das meist in Anzug und Krawatte oder Kostüm. Als ich mit meinem Koffer die U-Bahnstation – an der Stararchitekt Norman Foster sich ausgetobt hatte – in Richtung Four Seasons verliess, fühlte ich mich wie in Klein New York. Zumindest stellte ich mir New York in etwa so vor. Ich war noch nie da.

Canary Wharf ist perfekt angebunden an öffentliche Verkehrsmittel. Vom Flughafen Heathrow benötigt man in etwa eine Stunde bis zum Hotel. Die DLR Station Westferry oder die Jubilee Line sind nur wenige Minuten zu Fuss entfernt. Aber direkt vor dem Hotel legt der Thames Clipper an – ein Speedboot, das binnen weniger Minuten die Strecke bis zur Tower Bridge zurücklegt und natürlich noch weiter fährt. Ich fuhr am Marathonsonntag mit dem Boot, das ich vom Zimmer oben so lange schon beobachtet hatte.

In den frühen Nachmittagsstunden lockerten sich die ersten Krawatten der Herren und es ging in Richtung Pub. Unter der Woche ist hier einiges los. Es gibt ein großes Shoppingcenter in der U-Bahn Station, viele außergewöhnliche Restaurants und viele Pubs. Vor allem im Sommer gibt es viele Events auf einem der großen Pätze. Allerdings sieht die Sache Sonntags ganz anders aus. Da ist Canary Wharf wirklich leer. Ich will nicht sagen ‚wie leergefegt‘, aber die Restaurants haben Ruhetag, die Bars sind zu. Logisch, dass das so ist in einem Businessdistrikt.

Das Hotel

Ich bin sicher, ich käme einige Tage gut im Hotel zurecht – also ganz ohne es zu verlassen. Obwohl ich nur etwa sechs Stunden schlief pro Nacht, fühlte ich mich morgens fiter und ausgeruhter als sonst. Das Bett war ein Traum!  Mein Tag begann jeweils mit einer ausgiebigen Dusche und einem Kaffee auf meinem Lieblingsplatz am Fenster. Dann sah ich eine zeitlang den Booten zu und beobachtete, wie die ersten ihre Bahnen im Pool zogen. Später als mir jeweils lieb war verliess ich mein Plätzchen um zu frühstücken. A la carte im Frühstücksrestaurant – natürlich hätte ich auch den Roomservice nutzen können. Auf der zweiten Etage bietet das Four Seasons zudem einen Spa-Bereich an, die private Riverview Treatment Suite. Wer dazu näheres wissen möchte findet hier einen Blogeintrag.

Atmosphäre

Ich fühlte mich während meines gesamten Aufenthalts absolut wohl. Gebe aber zu, dass ich mich zuerst an soviel Höflichkeit und ‚Zuvorkommenheit‘ gewöhnen musste. Am Ende machte ich mir ein kleines Spiel daraus und versuchte schneller als Shabul zu sein und die Türen selbst zu öfnen. Das gelang mir selten.

Ich habe gelernt, durchaus auf die Ratschläge des Doorman zu hören. Wenn er dir empfiehlt einen Schirm mit zu nehmen – pack bloss einen ein! Und wenn er rät, die Jubilee Line zu nehmen statt der DLR – dann nimm zum Teufel die Tube! Hätte ich auf Shabul gehört wäre ich wahrscheinlich deutlich früher am Flughafen gewesen und hätte nicht die Sorge gehabt, meinen Flieger zu verpassen.

Ich gebe zu, mit einem Frühstück á la Carte hatte ich nicht gerechnet. Und im doch sehr leisen Frühstücksrestaurant hatte ich so meine Startschwierigkeiten, was aber allein daran lag, dass die Damen nebenan sich im Flüsterton unterhielten und ich mir sehr laut vorkam. Ich habe ja keinerlei Schwierigkeiten wenn es etwas lauter zugeht. Da falle ich gefühlt weniger auf.

Four Seasons Hotels & Social Media

Ich sprach es etwas weiter oben schon an. Ich bin positiv überrascht, wie jung und modern das Four Seasons rüberkommt. Wobei ich die Social Media Aktivitäten der Hotelkette schon länger verfolge und mir das eigentlich hätte denken können. Denn jedes Hotel ist beispielsweise mit einem eigenen Twitter Account online ansprechbar und hat eine eigene Facebook Fanpage sowie Pinterest Accounts. In naher Zukunft sollen auch die bereits eingerichteten Instagram Accounts genutzt werden. Sehr gut gefällt mir, dass Four Seasons diese Kanäle meist selbst pflegt und sie dort sehr chatty, sympathisch und informell rüberkommen. Zudem hat das Four Seasons Canary Wharf einen eigenen Blog ‚Inside East London‘.

Während meines London Aufenthaltes war ich Gast des Four Seasons Canary Wharf. Vielen Dank dafür auch an die Agentur PRCo Germany. Ansichten bleiben meine eigenen.

3 Kommentare

  1. Christina

    Werde ich mir zwar nicht leisten können eine Übernachtung (oder gar mehrere) im Four Seasons, aber war toll zu lesen, dir zu folgen und ich WILL da nun auch mal hin.

    LG Christina

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