Von einem Haus in den Bergen am Lago Maggiore – eine Reise per Instagram

„Kurt Felix ist tot!“.

Mit diesen Worten begrüßte mich die Schweiz. Ich sah ihn (und Paola) sofort wieder vor mir und erinnerte mich an Samstag Abende auf dem heimischen Sofa im Sauerland. Dann erst schob der Radiosender die Info nach, dass übrigens auch eine Bombe explodiert war vor ‚einem Schweizer Rathaus‘. Kurt Felix war hier also offenbar so etwas wie ein Halbgott und somit der Aufmacher der Nachrichten.

Wir waren gerade im Tessin angekommen um eine Woche am Lago Maggiore die Seele baumeln lassen. Um zu entspannen. Und um NICHTS zu unternehmen. Ich kann gut NICHTS unternehmen. Und wir durften in einem Haus wohnen, das PERFEKT ist um NICHTS zu unternehmen. Ich habe noch nie so gut ohne Langeweile NICHTS unternommen wie in den Urlauben in diesem Haus. Auch wenn mir nach einigen Tagen mal kurz die Decke auf den Kopf flog und ich uns in die nicht weit entfernte Zivilisation zwang.

Nicht jeder weiß, dass ein ganzes Stück des Lago Maggiore zur Schweiz gehört. Dieser Teil bietet also italienisches Flair zu Schweizer Konditionen. ‚Unser‘ Traumhaus liegt hoch in den Bergen des Lago Maggiore und wir wissen es sehr zu schätzen, hierher fahren zu dürfen um hier unseren Urlaub zu verbringen. Höher hat hier nur noch einer bauen können und so hat man von hier oben einen wirklich sagenhaften Blick auf den See. In die Schweiz, auf die Brissago Inseln und bis nach Italien. Wenn ich hier morgens aufwache, husche ich meist kurz auf den kleinen Balkon im Schlafzimmer und schaue raus auf den See. Wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass diese Sicht noch da ist. Wenn es regnet, sehe ich auf die Wolken unter uns. Wenn die Sonne scheint, auf den traumhaften See.

Für die Kinder ist es ein Paradies hier oben. Sie können im beheizten Pool planschen während wir auf die noch schneebedeckten Berge blicken. Kein Mensch stört uns hier. Es gibt viele Tiere zu entdecken und aus dem Pool zu retten – nicht immer zu meiner Freude – und der See ist nur eine halbe Stunde entfernt.

Diese halbe Stunde allerdings hat es in sich. Denn um das Haus zu erreichen, fährt man in etwa 20 Minuten engste Serpentinen rauf. In diesem Jahr steigerte ich mich wieder mal in eine ‚In-Auto-Platzangst‘ oder so rein. Vor jeder Kurve stieg leichte Panik auf: Was tun wenn wirklich einer entgegenkommt? Rückwärtsfahren während es links 40 Meter steil runter geht und zwar OHNE LEITPLANKEN ist VERDAMMT NOCH MAL KEINE OPTION! Tatsächlich fahren so wenig Autos hier hoch, dass in 95 % der Fälle ohnehin niemand kommt. ABER WENN DOCH…

Nach unserer Ankunft schüttete es in etwa 72 Stunden am Stück. In dieser Zeit müssen wir irgendwie einen Tag verloren haben. Denn wir waren alle überzeugt davon, dass der Freitag ein Donnerstag ist. Was ein Schock das war als wir realisierten, dass die Abfahrt bereits ‚Morgen‘ stattfinden sollte und nicht erst ‚Übermorgen‘!

Nach diesem Dauerregen waren wir aber auch schwer damit beschäftigt die Sonne zu geniessen. Wen interessieren da schon Kalendertage?

Meine Instagram Tour dreht sich also mehr um unsere traumhafte ‚Unterkunft. Ich nehme euch aber auch mit nach Locarno in die Schweiz, in mein kleines Cannobio nach Italien und auf einen Berg.

Bei unserem allerersten Aufenthalt konnte der Kleine gerade krabbeln und ich befürchtete, er stürzt jeden Moment die Brüstung hinab oder plumpst in den Pool. Mittlerweile nimmt er von der hinterletzten Möglichkeit am Haus Anlauf und springt hinein – während der Große dieses Jahr nach stundenlang Ringen tauchte.

Und ich möchte hiermit auch DANKE sagen für so viele wunderschöne Wochen am See! Eine Zeit, die für die Jungs jetzt schon zu einer intensiven Kindheitserinnerung wurde.

Markttag im italienischen Cannobio

unterwegs in Locarno

Nur die Sache mit dem Internet…Das habe ich im Haus nicht ans Laufen bekommen. Da fehlte tatsächlich am Mac Book Air ein Zugang…

Ausflug in die Berge. Und ich weiß wieder was Höhenangst ist.

Stöcke-schnitzen auf 1400m

 

 

2 Kommentare

  1. Ralf Nöhmer

    Oh Mann. Das weckt Erinnerungen an meine Zeit am Lago Maggiore.

    Unser Ort heisst Portovaltravaglia und auch dort ist der Weg nach oben zum Haus schmal und lang. Aber die Aussicht von der überdachten Terasse werde ich mein Leben nicht vergessen. Und wenn dann am Sonntag morgen aus dem Tal die vielen Kirchenglocken rüberschallten…

    Ich stelle fest: ich muss da mal wieder hin!

    Danke für die tollen Bilder.

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