Mein Reiserückblick 2013

Jedes Jahr schreibe ich, dass ich EIGENTlICH keinen Jahresrückblick schreiben will. Und jedes Jahr schreibe ich doch einen. In diesem sogar gleich mehrere. Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, geflogene Meilen, gefahrene Kilometer, nicht geschlafenene Stunden oder sonst was aufzulisten – richtig. Ich habe noch im Januar aufgehört, darüber Buch zu führen.

Was ich aber sagen kann: ich bin verdammt viel geflogen, ich bin verdammt viel gefahren und ich habe verdammt wenig geschlafen. Kein Wunder, aber 2013 würde ich auch als mein ‚Jahr des Autos‘ bezeichnen. Ich bin wohl noch nie so viel und so gerne gefahren und habe auch noch nie so viele hammergeile Straßen und Pässe gesehen wie in diesem Jahr! Danke an alle, die das möglich gemacht haben!

Dass 2013 das Jahr der Blogs werden würde, das war klar. Wie es aber konkret laufen würde, konnte ich in meinem Jahresendbrief 2012 nicht einschätzen. Gelaufen ist es aber in der Tat hervorragend. So gut,  dass ich sogar für mich einige folgenschwere Entscheidungen fällte. Die allerdings deutlich mehr Gründe hatte als „es lief gut“. Ich habe aber auch in diesem Jahr vieles gelernt und mir über noch mehr Dinge einen Kopf gemacht. Darüber quatsche ich aber in einem zweiten Post, den ich in den nächsten Tagen veröffentliche.

Hier ist also mein Reiserückblick 2013:

Januar

Kaum war das neue Jahr da, war ich schon wieder weg. Ich sass im Flieger auf dem Weg in die USA und dabei, meinen bisher intensivsten Roadtrip zu starten. Knapp 5000 in 5 Tagen galt es runter zu reißen und das haben wir auch geschafft. Der #mbrt13 sollte mein Jahr und meine zukünftigen Planungen noch ordentlich durcheinander wirbeln. Und ganz besonders freue ich mich darauf, auch 2014 mit einem Roadtrip zu beginnen.

Für den #mbrt14 wird es Anfang Januar wieder in die USA gehen, wieder mit einigen anderen Bloggern und wieder mit Mercedes-Benz. Mehr Infos dazu hier:  Mit Vollgas ins neue Jahr.

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Februar

Ein Monat, der vor allem durch Autotestfahrten geprägt war. Es ging mit dem neuen VW-Beetle entlang der Cote d’Azur und mit dem Golf VII 4Motion in den Schnee. Dort traf ich auf Rennfahrerlegende Jacky Ickx, der mit mir eine Runde durch Kitzbühel fuhr. Ich hoffte auf eine kurvige, verschneite Strecke, doch leider fanden wir eher Stau vor und so wurde aus der rasanten Fahrt eben eher eine gemütliche Runde.

Ich nahm ein kurzes Interview mit ihm auf, das ihr euch hier anhören könnt: Interview mit Jackie Ickx.

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März

Der März ist traditionell geprägt von hektischen Tagen auf der ITB – der größten Reisemesse der Welt. Zum ersten Mal waren wir dort auch als Reiseblogger Kollektiv unterwegs und ein Termin jagte den anderen bis wir Freitag abends die Messe in kleiner Runde ausklingen liessen. Die Vorbereitungen für die ITB 2014 sind in vollem Gange.

Mit dem CLA ging es an die Côte d’Azur, Köln Format wurde Blog der Woche auf Nido.de und mit der Familie düste ich im ‚kleinen roten Traktor‘ wie die Jungs den GLK nannten in und durch die Bretagne.

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April

Ich fuhr spontan ins Elsass mit dem Ziel: Weinstraße. Das gab ich allerdings schnell auf, da man deutlich mehr Zeit benötigen würde als ich hatte. Ich war fasziniert von den kleinen Orten, durch die ich fuhr. Mache einen Abstecher nach Mulhouse um mir die Collection Schlumpf anzusehen – und bin geflasht!

Über meinen Geburtstag verpiesele ich mich mit dem Kurzen nach Istanbul! Ein Trip, von dem ich anfangs auch nicht wusste, ob es sich als sonderlich gute Idee herausstellen würde. Aber: es war eine meiner besten Reisen der letzten Jahre! Und für Tim auch.

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Mai

Kaum zurück aus der Bretagne, ging es nach Oslo. Auch hier war die Family dabei. Eine großartige Reise, auf der wir einen ersten Einblick in ein Land bekommen sollten, der vor allem mich so schnell nicht losließ. Atemberaubende Landschaft, freundliche Menschen, traumhafte Straßen. Und ich plante, kaum dass ich zuhause war, meine Rückkehr nach Norwegen. Hier sind meine Oslo Posts.

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Juni

Ich werde per Zufall auf Jürgen Ziebell aufmerksam, einen Deutschen, der seit mehreren Jahren in Bahrain festsitzt und dem die Ausreise verweigert wird. Er unterliegt dem sogenannten Travelban, und zählt zu den ‚vergessenen Deutschen‘, da sich niemand dafür verantwortlich fühlt ihn da rauszuholen. Ich schrieb den Post „Gefangen in Bahrain – der vergessene Deutsche“. Auch Robert Basic nahm sich dem Thema an:

Ich bin mit Jürgen Ziebell via Facebook in Kontakt, getan hat sich leider seither nichts. Auch dieses Jahr Weihnachten wird er nicht mit seinen Kindern und seiner Familie feiern können, sondern in seiner kleinen Bude in Bahrain sitzen. Jürgen hat einen eigenen Blog: „Living on the Edge“

„Mit Sicherheit sollte ich mich ärztlich betreuen lassen, aber nach zwei Erfahrungen mit Seelenklempnern hier im Land lasse ich von diesen „Experten“ lieber die Finger. Wie soll man Leuten seine tiefsten Gefühle erklären, wenn ihr Englisch nach einem Small Talk erschöpft ist, sie aber in typisch arabischer Manier nicht das Gesicht verlieren wollen und daher so tun, als wenn sie alles verstehen.“

Ansonsten nahm ich bei einem Bloggerevent den Kontakt zu meinem Nachbarn Ford auf. Bekam einen spannenden Einblick in die Fertigung des Fiesta und fuhr den Kuga probe.

Mein absolutes Highlight des Jahres wurde aber, wie erhofft und lange geplant, mein Roadtrip durch Norwegen. Eine Kooperation, die ich mit Visit Norway und Mercedes Benz auf die Beine gestellt hatte und nicht nur dank des nicht mitgekommenen Koffers für viele Geschichten, Shares und Feedback sorgte.

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Juli

Der Juli verlief ruhig. Es ging mit Mercedes-Benz für 3 Tage nach Toronto um die neue S-Klasse kennen zu lernen. Im Blog beschäftigte mich der Norwegen Trip weiterhin.

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August

Im August passierte mein ganz persönlicher Supergau! Die durchgeplante und beinahe komplett durchgebuchte Reise nach Puerto Rico fiel ins Wasser weil die Jungs die falschen Pässe hatten! Wir alle wären beinahe vor dem Check-In in Ohnmacht gefallen oder hätten uns am liebsten wild mit den Füßen trommelnd auf den Boden geworfen. Hätte aber nichts genutzt. Und es hieß: schnell mit dem ersten Zug direkt wieder nach Köln. Katastrophe. Ich verarbeitete das Trauma mit diesem Post und ließ die Hose runter: „Wie man mit Kindern NICHT in die USA einreist.“

Nach all eurem Feedback <3 ging es mir besser. Und tatsächlich hatten wir schnell das unglaublich in Aussicht: die Reise im Oktober noch einmal angehen zu können!

Plan B musste her. Und so fuhr ich mit den Kindern für eine Woche in ein Ferienhaus nach Dänemark. Es ging nach Fünen. Ich wusste nicht einmal genau wo das lag. Aber wir hatten großes Glück. Das Häuschen entpuppte sich als ’nicht ganz‘ kindersicher, aber lag direkt am Meer. Und wir hatten eine wunderschöne Zeit. Auch wenn ich am Anfang wieder ein bisschen genölt habe: „Warum sich der Urlaub bei Ankunft oft scheisse anfühlt“

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September

Ein krasser Monat! Kann ich nicht anders sagen. Mein Blog wurde in einer Reihe auf Spiegel Online vorgestellt als „einer der interessantesten Reiseblogs“! Hammer! Ein Ritterschlag für uns Blogger. Und danach verlief der September Schlag auf Schlag. Ich fuhr gleich zweimal auf die IAA – die größte Automesse der Welt. Unter anderem für den 1. Teil der #mbshootouts. Ein Instagram Projekt von Mercedes Benz. So liessen wir uns nachts in der riesigen Mercedes-Benz Ausstellungshalle einschliessen und fotografierten und posteten und fotografierten.

Gegen Ende des Monats ein weiteres Reisehighlight in diesem Jahr: es ging zur Formel 1 nach Singapur! Auf Einladung des Singapore Tourism Boards und Singapore Airlines. Was ich in diesen Tagen alles erlebte war unglaublich. Allein der Blick von meinem Hotelzimmer, das direkt an der Strecke lag, war gigantisch!

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Oktober

Im Oktober ging es mit Audi durch die Alpen! Eine fantastische Tour auf den schönsten Alpenpässen. Ich hatte das große Glück, einen der wenigen Sport Quattros fahren zu dürfen! Was mir aber alles erst so richtig bewusst wurde als ich drin sass. Und so fuhr ich die Rarität direkt aus Innsbruck heraus und durch die Berge. danke an Audi für dieses einzigartige Erlebnis! Aber sicher, El Rildo durfte auch mal fahren. Hehe.

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© Audi

Im Anschluss ging es nach Puerto Rico! Es hatte doch noch geklappt und Condor hatte uns umgebucht und nahm uns mit auf diese wunderschöne Insel! Die 14 Tage in der Karibik waren der Wahnsinn. Wir nahmen viele, viele Eindrücke und viele schöne Erlebnisse mit nach Hause. Doch wie immer hatten es mir die Orte angetan, die nicht vor glänzender Schönheit strahlen, sondern vor rauem Charme: „Die verlassenen Strände von Yabucoa“

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November

Völlig aus der Bahn warf mich im November die Tatsache, dass wir plötzlich keinen Internetanschluss mehr hatten. Die Kurzfassung lautete: „Aus Versehen gekündigt.“ Und es sollte locker 3,5 Wochen dauern, bis ich zu hause wieder online gehen konnte. Das warf alles durcheinander, und ich musste feststellen, dass ich doch unter einer Art Entzug litt. Was half: Klar. Drüber schreiben: „Keines ihrer bevorzugten Netzwerke ist verfügbar.“

Teil 2 des #mbshootout fand statt in Kitzbühel. Und ich hatte dabei auch die Gelegenheit, mit den Fahrzeugen mal dort zu fahren, wo man nun wirlich nicht aller Tage fahren kann und darf. So ging es auf eine ansonsten abgesperrte Straße auf 1500 Meter Höhe und wieder runter in einen Steinbruch. Zwischen diesen riesigen Kippern durch den Matsch zu rutschen war eine tolle Erfahrung!

Im November fasste ich auch den schwierigen und ziemlich endgültigen Entschluss, meinen bisherigen Job nach 13 Jahren zu kündigen. Wenige Tage später verließ auch mein Chef den Sender. Ich schrieb drüber.

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Dezember

Im Dezember fuhr ich ein weiteres Mal nach Doel. Ein belgisches, verlassenes Dorf in der Nähe eines Atomkraftwerkes. Ich blieb für 3 Tage und unterhielt mich mit einigen der letzten Bewohner und verbrachte einen ganzen Abend in der Dorfkneipe. Über die Geschichte des Dorfes schrieb ich, ebenso über die vielen ROA Murals, die dort die leerstehenden Häuser beleben.

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Die fast letzte Reise des Jahres brachte mich nach Tel Aviv. Zusammen mit meinem 5jährigen verbrachten wir dort einige schöne vorweihnachtliche Tage, die allerdings – dank dem schlimmsten Wintereinbruch seit 110 Jahren – etwas anders ausfielen als gedacht. Jerusalem steckte plötzlich unter einer 80cm dicken Schneedecke, in Tel Aviv regnete es drei Tage und Nächte am Stück. Zum Ende des schlechten Wetters ging Hagel runter, der die ganze Stadt binnen weniger Minuten unter einer weißen Decke verschwinden liess. Jerusalem, Bethlehem, Nazareth musste ich canceln, und wir saßen in Tel Aviv fest. Es gibt schlimmeres. Und nach 2 Tagen hatten wir unseren Groove gefunden. Auch wenn es durchaus weitere Pannen gab.

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9 Kommentare

    1. Heike Kaufhold

      @datenhamster – Es war auch ohne scheiss eine einmalige Autofahrt. Und er ist ein Mensch, dessen Ruhe sofort auf dich abstrahlt und Gespräche zulässt, als würde man sich ewig kennen. Ganz toll!

  1. Marcel

    Hallo Heike,
    ein toller Jahresrückblick. Sehr überraschend, wie schnell die Zeit vergangen ist. Einige Artikel hätte ich gar nicht so weit zurück erwartet.
    Ganz großes Lob an dich und deinen Blog. Für mich ist das einer der lesenswertesten Blogs, die ich kenne. Mach in 2014 genau so weiter. Ich freue mich auf viele spannende Artikel und wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
    Viele Grüße aus Hamburg
    Marcel

    1. Heike Kaufhold

      @Marcel – Wow! Du kannst dir vorstellen, dass ich solche direkten Worte nicht sehr oft aber dafür sehr sehr gerne höre! Vielen Dank dafür und auch deine Kommentare, die du im Laufe der Zeit hier gelassen hast. Ich weiß das sehr zu schätzen!

  2. nordicfamily

    du mußt ja ein traumhaftes Leben führen als Reisbloggerin ;););)
    mein Vorbild! Danke für Inspiration, ein Autofan werde ich jedoch wahrscheinlich nicht – vielleicht beim VW Bus aber sonst…?
    lg
    geertje von nordicfamily

  3. Joachim Hegny

    Hallo Heike,

    sehr schöner Blog. Bin darüber gestolpert, weil ich auch über einen Norwegen-Trip nachdenke und angefangen hab, Informationen zu sammeln. Deine 700km sind im Prinzip auch bei uns so vorgesehen, allerdings wollen wir von Wiesbaden aus mit dem Auto nach Oslo fahren, dann übers Gebirge an die Westküste. Anschliessend die Fjorde hoch bis zur Atlantikstrasse und danach quer durch Norwegens Mitte über Lillehammer wieder nach Oslo und nach Hause.

    Insgesamt dürften das ca. 5000 km werden, für die wir uns drei bis vier Wochen Zeit nehmen wollen. Für Anregungen bin ich sehr dankbar. Insbesondere über die Querverbindung von Oslo nach Stavanger hab ich noch nicht viele Infos gefunden. Evtl. müssten wir umplanen und an der Südküste entlang fahren, falls im Frühjahr dort noch Pässe geschlossen sind?! Weisst Du, wie das in Norwegen gehandhabt wird? Ist das Befahren der Pässe dann behördlich verboten oder darf man es mit Winterreifen und Allrad probieren, wenn man will?

    Wie gesagt, bin für Tips und Anregungen dankbar. Und wenn Du fürs neue Jahr noch eine Touren-Idee suchst: Unser Favorit ist die Route des Grandes Alpes, immer wieder ein Erlebnis.

    Herzliche Grüsse, Joachim

    1. Heike Kaufhold

      hihi 🙂 Ja! Solange es noch da ist. Und um ehrlich zu sein, ich suche auch gerade nach einem Tag um mal wieder hin zu fahren…die anderen Doel Artikel hattest du gesehen?

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