Washington DC mit Kind – in der Stadt der Spione

Washington DC mit Kind – ganz klar eine der Städtereisen, die den Jungs und mir auf unserem Roadtrip entlang der Großen Seen der USA und Kanada – dem #GLFamilyRoadtrip – in lebhafter Erinnerung bleiben sollten. „Lohnt sich die Stadt überhaupt?“ und „Ist es nicht zu langweilig dort mit den Kindern?“ waren Fragen, die wir vorab gestellt bekamen und die ich mir dann selbst auch stellte.

Die Antwort darauf lautet: JA bzw. NEIN. Diese Stadt mit Kindern zu erkunden ist gar nicht langweilig und unbedingt lohnt sich das! Ich meine…Nicht nur gilt Washington DC als die Stadt der Spione. Nein auch der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika lebt und arbeitet hier – auch wenn das für die Jungs noch nicht wirklich greifbar war. Da MUSS diese Stadt doch spannend sein! Oder?

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Aber dieses Fakten hüllen die ganze Stadt in eine besondere Atmosphäre: das Surren von Hubschraubern, die Sirenen der Polizeiwagen, das plötzliche Auftauchen des Secret Service, die vielen busy People in schicken Anzügen, die sich telefonierend in ein Taxi werfen, das leichte Verkehrschaos und all die dicken Schlitten – all das verleiht Washington DC eine irgendwie knisternde Stimmung. Manchmal, so habe ich das Gefühl, werden Entfernungen in ‚Distanz zum Weißen Haus‘ gemessen.

Und tatsächlich: unser Hotel, das lag sogar in der selben Straße wie der Amtssitz des US-Präsidenten: in der Pennsylvania Avenue. Zwei Nächte lang schliefen wir im luxuriösen Melrose Georgetown Hotel, gut 1 Meile vom White House entfernt. Mehr Zeit hatte ich leider nicht. Sehr schade eigentlich, denn das Hotel war – neben der tollen Lage in Georgetown – rund um wirklich super.

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Washington DC mit Kind – mit dem Roller durch die Stadt

Der knapp bemessene Aufenthalt ganz klar ein zeitlicher Kompromiss um Washington DC mit Kind überhaupt besuchen zu können. All denjenigen, die die Stadt besuchen möchten, rate ich, mindestens eine Nacht mehr einzuplanen so dass zumindest 2-3 ganze Tage Sightseeing zur Verfügung stehen.

Eine U-Bahn haben wir in dieser Zeit nie von innen gesehen. Ich hatte nicht die Ruhe, mich mit dem System in unseren knappen 1,5 Tagen auseiander zu setzen. Stattdessen sind wir mit (oder auch ohne) Roller einfach los. Gelegentlich schmissen wir uns auch in ein Taxi, denn Parkplätze sind so gut wie keine in Washington vorhanden und so ließ ich den Wagen die meiste Zeit gut verstaut in den Händen des Jungs vom Valet Parking und in irgendeiner Tiefgarage in der Nähe des Hotels. Es dauerte nicht lange bis die Jungs am Eingang mit ‚Gimme High Five!‘ abgeklatscht wurden…

Was mir schon in den ersten Minuten in der Stadt auffiel: sie wirkte klein, hübsch aber hektisch. Aber wie könnte eine Fahrt durch das wunderschöne Georgetown auch nicht in schöner Erinnerung bleiben? Das Stadtviertel zählt zu den teuersten Washington DCs. ‚Bob‘ Woodward, der legendäre Reporter der Washington Post, der zusammen mit Carl Bernstein die Watergate Affäre aufdeckte, lebt hier. Was einem so alles durch den Kopf geht bei so einer Fahrt…

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Hier ist was wir erlebt haben in der Stadt und ein paar Tipps für eine Reise nach Washington DC mit Kind:

Washington DC mit Kind – das International Spy Museum

Washington DC gilt als die Stadt der Spione. Und so findet sich in der Hauptstadt der USA natürlich auch das größte Spionage Museum der Welt! Keine 10 Blocks vom Weißen Haus entfernt und in einer Nebenstraße des FBI Hauptquartiers.

Auch wir gehen gleich zu Beginn unseres Besuchs im Spionage Museum in Washington DC in die Spy School und schlüpfen in neue, geheime Rollen: wir erhalten neue Identitäten, deren Details wir auswendig lernen und uns merken müssen um nicht aufzufliegen. Für die Junsg natürlich noch viel zu kompliziert all das auf englisch umzusetzen, ich versuche mein Bestes.

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Im Spy Museum erhalten die Besucher einen Einblick in die Welt der Geheimdienste. Neben einem Nachbau des mit allerlei Waffen bestückten Aston Martin aus James Bonds ‚Goldfinger‘ findet sich ein Kleinwagen, der verdeutlicht, unter welchen Bedingungen die Menschen aus dem Osten flohen: versteckt im Mottorraum, Kofferraum oder unter den Sitzen. Hollywood meets Reality.

Dazu finden sich unzählige skurrile und berühmt berüchtigte Spionageutensilien wie ein Lippenstift mit integrierter Pistole, Kameras, die im Ersten Weltkrieg Tauben umgebunden wurden, um Luftbilder von den Stellungen des Gegners zu erhalten oder der ‚Giftpatronen-Regenschirm‘, mit dem der KGB im Westen Dissidenten eliminierte.

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Während ich bemüht bin, die englischsprachigen Infotafel so schnell wie möglich so zu übersetzen, dass die Junsg verstehen um was es geht (und ich auch), sind sie schon längst aufgeregt weiter gehüpft. Von einem Themenzimmer ins andere, von einem Filmausschnitt zum nächsten. Am Ende fühlen sich die Jungs inspiriert genug um ein Stück von 007 mit nach Hause zu nehmen.

Am längsten hielten wir uns in dem Raum auf, in dem wir – ganz wie bei den echten Dechiffriermaschinen Enigma aus dem Zweiten Weltkrieg – Botschaften entschlüsseln sollten.

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Wer hierher kommt muss sich im Klaren darüber sein, dass die Arbeit und Methoden der Geheimdienste im Spy Museum natürlich nicht kritisiert wird. Viele sagen, das Museum wirkt wie ein Disneyland der Spionage. Uns bot das Spy Museum einen leicht zu konsumierenden Einblick in die Welt der Spionage, in der wir vieles anfassen konnten, ausprobierten und lernten.

Tipp: sehr lohnenswert ist der Besuch im Giftshop, dem Spy Museum Store. Hier gibt es allerlei coole Mitbringsel und Andenken an den Besuch im Spionage Museum (nicht nur) für die Kids.

Link: Spy Museum Washington DC

Washington DC mit Kind – das National Air and Space Museum

Das National Air and Space Museum ist eines der großartigsten Museen, in denen wir bisher waren! Dass der Eintritt in dieses Museum wieder einmal kostenlos ist, spielt dabei nur eine kleine Rolle. Das National Air and Space Museum ist gigantisch groß und kann je nach Tageszeit mit langen Schlangen vor dem Eingang aufwarten. Ich habe schon viele sehr hilfsbereite und sehr freundliche Mitarbeiter in den amerikanischen Museen erlebt, aber die hier waren wirklich wahnsinnig nett auch bzw. gerade den Kindern gegenüber.

Vor dem eigentlichen Besuch im Museum steht der Check per Metalldetektor. Gecheckt wird der Tascheninhalt, je weniger man dabei hat, desto schneller ist man durch.

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Warum fliegt ein Flugzeug? Wie und womit genau fliegt ein Mensch eigentlich ins All? Es gibt wohl keine Frage rund um Flugzeuge, das Weltall oder die Raumfahrt, die hier nicht anschaulich beantwortet werden kann. Der Wissen-begrenzende Faktor war eher wieder ich, die selbst erst einmal alle wichtigen Infos begreifen und übersetzen musste während die Kinder vor Aufregung schon längst weiterdüsten.

Zu den wohl berühmtesten Ausstellungsgegenständen zählt Peter Lindberghs Spirit of St. Louis, das Apollo 11 Kommando Modul Columbia sowie ein echter Stein vom Mond, den man auch anfassen darf. Wer mit geduldigen und etwas größeren Kindern hier herkommt, für den lohnt es sich auf jeden Fall eine Führung zu buchen! Die vielen Infos, die ich schon im vorbeigehen bei einer Tour ‚belauschen‘ konnte, sind einfach super spannend und werden mit ganz viel Herzblut transportiert. Führungen durch das National Air and Space Museum sollten mindestens 3 Wochen vorher gebucht werden.

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Der Besuch hier machte uns sehr viel Spaß: keine Ermahnungen, keine Belehrungen stattdessen echte Hilfsbereitschaft von seiten der Mitarbeite sowie unzählige spannende Eindrücke, die wir mit nach Hause nehmen konnten. Dazu free Wifi für alle. Auch hier sind wir ohne einen Besuch im Giftshop nicht rausgekommen. Der Raumfahreranzug für Kinder und die Astronauten Handschuhe sind schon sehr cool, oder? Tolle Bücher gibt es in diesen Shops sowieso immer.

Link: National Air and Space Museum, Washington DC

Washington DC mit Kind – das White House

Ich bin weiß Gott kein Obama Fangirl aber natürlich war eine Intention unseres Kurzbesuchs in Washington DC: einmal US-Präsidentenluft schnuppern bitte! Und wo geht das besser als in seiner vermeintlichen Nähe?

Das Weiße Haus liegt in der Pennsylvania Avenue und damit nur ein paar hundert Meter von unserem Hotel entfernt. Eigentlich nicht zu verfehlen, dennoch gelang es mir im ersten Anlauf. Ich wusste, dass das White House zentral in Washington DC liegt, aber dass es sich wirklich mitten in der Innenstadt befindet, das hatte ich unterschätzt. Absurderweise fuhren wir im zweiten Anlauf fast mit dem Auto vor, erwischten den Parkplatz, der wohl am nächsten zum White House und gleichzeitig völlig legal und sogar kostenfrei war.

Aus Sorge, jemand würde den Wagen abschleppen oder aus Sicherheitsgründen in die Luft sprengen, sicherte ich mich bei einem vorbeikommenden Cop ab. Denn aus diesem amerikanischen Schilderwald wird ja unter Zeitstress keiner schlau. Wir bogen um die Ecke und standen direkt vor dem Amtssitz und der Residenz des US-Präsidenten. Die Sonne ging gerade unter und vor dem Zaun, durch den wenige Tage später ein Baby kriechen und so eine weitere Sicherheitsbedenken auslösen sollte, wuselten ziemlich viele Leute herum.

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Dazu 2 Wagen des Secret Service, eine Handvoll Beamte, eine noch größere Handvoll Touristen mit Kameras in der Hand, Fahradfahrer, Skateboardfahrer, Feierabendhabende, ein TV-Team und das Tohuwabohu ist perfekt. Von den durchaus imposanten Dodge Charger des Secret Service waren die Jungs extrem beeindruckt und ich glaube, sie hätten sich gerne einmal hineingesetzt. Ich zog es aber vor, mein Schicksal nicht weiter herauszufordern.

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Tipp: Nicht weit vom White House entfernt befindet sich seit über 70 Jahren (woah!) ein Giftshop (schon wieder??? Ja, noch einer…) und auch der ist irgendwie cool. Es gibt allerlei schräges altbackenes Präsidentenzeugs zu kaufen von Tassen über Kulis bis zu Shirts und Postkarten. Und da ich immer gern kleine Dinge mitnehme für die Jungs, sprangen wir auch hier kurz rein.

Link: Giftshop White House  White House Besucherzentrum

Washington DC mit Kind – The Lincoln Memorial / Washington Monument

Martin Luther King hielt seine berühmte ‚I have a dream‘ Rede hier und natürlich dienten und dienen diese Denkmäler auch als Kulisse für verschiedenste Filme. Mein Vorhaben war eigentlich, ein Foto ‚im‘ Reflecting Pool zu schiessen a la Forrest Gump. Was soll ich sagen… Das war zeitlich für uns bei dem kurzen Aufenthalt nicht zu schaffen. Die Wege waren deutlich weiter als gedacht, an einen Parkplatz in der Nähe war tagsüber nicht zu denken und so kreisten wir mit dem Wagen zwar im großen Bogen drum herum, heran kamen wir aber nicht. Sonst hätten wir von Washington DC nicht viel anderes gesehen. Beim nächsten Besuch bringen wir mehr Zeit mit.

Washington DC mit Kind – ein Bummel durch Chinatown

Wir klammerten das anstrengende Erlaufen der wichtigen Baudenkmäler aus, bummelten stattdessen durch Washington DCs Chinatown. Ein kleines Stadtviertel mit gut 3000 Einwohnern aber auch hier gab es für die Jungs viel zu erleben. Besonders dann wenn plötzlich ein Eimer mit frischem noch lebendem (nicht mehr lange) Fisch vorbeigetragen wird.

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Warum ich allerdings entschied, ausgerechnet im Vapiano essen zu gehen, bleibt ein Rätsel. Der Besuch im Vapiano in Washington DC hake ich als eine der schlechtesten Vapiano Erfahrungen ab. Aber allein mit 2 Kindern hier essen zu gehen kann bei diesem Konzept per se schon nicht entspannt werden. Wenn dann das Essen noch scheisse schmeckt…Well. Selbst schuld.

Washington DC mit Kind – Candy Shop

Nach all der Lauferei entdeckten wir einen prall gefüllten Candy Store und die Jungs durften sich etwas aussuchen. Hier gab es die coolsten Dinge: von Tabasco Jelly Beans über gezuckerte Insekten. Definitiv einen Besuch wert wenn man in der Nähe ist…

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Bisher veröffentlichte Artikel rund um unsere Reise durch die USA gibt’s hier: Great Lakes Roadtrip

Meise Reise nach Washington DC sowie in die Capital Region der USA entstand in Zusammenarbeit mit der Capital Region USA, Visit Washington DC und Mercedes-Benz.

6 Kommentare

  1. Axel

    Schöner Bericht! DC ist eine sehr interessante Stadt in der man gut und gerne 3 bis 4 Tage zubringen kann. Ich war damals das erste Mal 10 als ich dort war, und hatte auch viel Spaß.

    1. Heike Kaufhold

      Ja, sehr. Da gebe ich dir recht. Ist ja immer die Frage, die kurze Zeitspanne nutzen und hinfahren oder lassen weil zu wenig Zeit? Eigentlich haben wir einen tollen Eindruck bekommen, mehr geht natürlich immer… 😀

  2. Franziska via KeineWeltreise

    Hallo Heike,

    wieder mal ein schöner Artikel, der zeigt, dass man auch mit Kindern die Welt sehen kann! Meist ist es ja die innere Einstellung, die bestimmt, ob wir das möglich finden oder eher zu anstrengend. Und ein gewisses Maß an Zeit (aufgrund der Kinder, die dabei sind) schadet sicherlich auch uns Erwachsenen nicht!

    Bin gespannt auf weitere Reisen bzw. Städtetrips mit Kids!

    Grüße von Franziska

    1. Heike Kaufhold

      Vielen Dank liebe Franziska! In diesem Jahr stehen noch einige Reisen an und einige werden noch nachgearbeitet… Freue mich über dein Feedback!

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