Singapur mit Kind – die besten Tipps für eine Reise in den Stadtstaat

Ein ganzer Urlaub in Singapur mit Kind. Macht das Sinn? Klar, Singapur ist DAS perfekte Stopover Ziel für eine Reise nach Australien, Neuseeland oder ein anderes asiatisches Land und man kann einen perfekten Urlaub in Singapur verbringen. Aber lohnt sich ein ganzer Urlaub mit Kind? Was kann man in Singapur alles unternehmen? All diese Fragen möchte ich euch in diesem Reisebericht und dem bald folgenden beantworten und die besten Tipps mit euch teilen, die wir nach unserem neuntägigen Aufenthalt in der ‚Stadt der Löwen‚ mitnahmen.

Zwischen der Abreise vom Frankfurter Flughafen und der Ankunft auf dem Changi Airport in Singapur liegt ein gut zwölf Stunden dauernder Langstreckenflug, den wir in einer Dreierreihe in der Economyclass von Singapore Airlines entspannt bewältigten.

Lest dazu auch meine anderen Reiseberichte über Singapur:

Tipps für eine Reise nach Singapur mit Kind

1. Urlaub in Singapur – Ankunft und Einreise

Der Changi Airport gilt als der beste Flughafen der Welt und das lässt sich auch in todmüdem Zustand erahnen. Dass sich hier ein Schwimmbad verbirgt und ein Gehege für Schmetterlinge wissen wir, wir haben es aber eilig, ins Hotel zu kommen. Es geht vorbei an tropischen, locker 10 Meter hoch rankenden Riesenpflanzen in Richtung Einreiseformalitäten.

Das Terminal wirkt durch das einströmende Tageslicht extrem hell und freundlich. Sauber sowieso. Die Einfuhr von Kaugummis nach Singapur ist offiziell verboten und wer Kaugummis gar ausspuckt wird mit hohen Geldstrafen bedacht.  Ihr glaubt nicht wie viele Leute mich vor unserem Abflug davor gewarnt haben. Ich ließ mich natürlich beeindrucken und nötigte die Jungs, ihre Kaugummis zu entsorgen. Rückblickend möchte ich diesen Mythos aber doch etwas abschwächen:

  • ja, die Einfuhr von Kaugummis nach Singapur IST verboten aber gegen den alltäglichen Urlaubsbedarf hat hier niemand etwas. Und nach ‚illegal eingeführten Kaugummis‘ wurden wir auch nicht durchsucht
  • ja, wer Kaugummis oder anderen Müll in Singapur ausspuckt oder auf die Straße schmeißt riskiert sehr hohe Geldstrafen. Daher könnte man annehmen, zig Polizisten oder Beamte seien unterwegs um etwaige Danebenbenehmer abzustrafen, aber ich habe in den ganzen 9 Tagen fast keinen ‚Offiziellen‘ gesehen, der sich um die Einhaltung von Gesetzen kümmern muss. Das funktioniert in Singapur auch so und das ist sehr gut so.

Also alle mal locker machen. Diese ganze Androhung von Strafen macht Singapur nicht nur zu eine der saubersten, sondern zu einer der sichersten Städte der Welt! Nirgends sonst konnte ich meine Kinder so sorglos herumlaufen lassen wie in Singapur. Dieses Sicherheitsgefühl stellte sich bereits nach wenigen Stunden im Stadtstaat ein. Und das obwohl hier alle falsch herum fahren…

Die Einreise war in Sekunden erledigt. Keine Warterei, keine unsinnigen Fragen. Dafür gab es ein freundliches Lächeln, ein Stempel in den Pass und im Vorbeigehen zogen wir den Koffer vom Band so dass wir höchstens 15 Minuten nach der Landung am Taxistand standen.

Um vom Changi Airport in die gut 20 Kilometer entfernte Innenstadt zu gelangen, bieten sich auch andere Möglichkeiten an: der Airport Shuttle Service (ca 7 SGD), die flotte U-Bahn (2 SGD) oder der Bus. Das Taxi vom Flughafen in die Stadt kostet ca 25 SGD plus 5 SGD Flughafenzuschlag.

2. Singapur mit Kind – Taxifahren und öffentliche Verkehrsmittel

Taxifahren in Singapur ist sehr günstig. Ich würde sogar behaupten, dass es meist billiger ist, eines der gut 15.000 Taxen zu nehmen, als 3 Tickets für die U-Bahn zu kaufen. Denn ein Kinderticket kostet das gleiche wie ein Ticket für einen Erwachsenen und so lohnt ein Vergleich allemal. Zwar ist eine Fahrt in der MRT, einem der modernsten U-Bahn Systeme, super schnell und super easy, aber ein Taxi doch ab und an praktischer. Vor allem nach einem langen Spaziergang bei tropischen Temperaturen geht manchmal nichts über die Aussicht auf einen Platz auf der Rückbank in einem vorbeifahrenden, klimatisierten Taxi. Taxifahrer haben mich immer verstanden und ich habe nur gute Erfahrungen gemacht.

  • Auch die locals mögen das. So kann es gut sein, dass zu Rush Hour Zeiten kein Taxi verfügbar ist oder man länger im Stau steht
  • einfachste Möglichkeit das ganze Streckennetz der MRT zu nutzen ist es, in einem 7/11 Store eine wiederaufladbare Karte zu kaufen und aufzuladen. Da sie von einem Kartenleser gelesen werden muss (und sehr effizient in 0,2 Sekunden gelesen wird) ist Schwarzfahren ähnlich wie in London so gut wie unmöglich.
  • Auf My Transport findet ihr alle wichtigen Infos zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Singapur

Taxifahren in Singapur

3. Das Singapur Wetter – die Temperaturen & die Hitze

Das Wetter in Singapur bzw. die hohen Temperaturen in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit sind teils wirklich atemberaubend und extrem schweißtreibend. Wer die richtigen, leichten und kühlenden Klamotten eingepackt hat, wird mit dem entspanntesten Aufenthalt belohnt.

Singapur liegt in unmittelbarer Nähe zum Äquator und so gibt es hier keine wirklichen Jahreszeiten. Es ist das ganze Jahr über heiß, mal regnet es mehr, mal weniger. Auch in der Trockenzeit ist mit einem heftigen Regenguss pro Tag zu rechnen. Wenn der sich anbahnt gilt es, schnell einen Unterschlupf zu suchen. Nach ein paar Tagen Eingewöhnung nahm sogar ich Unterschiede in der Hitze wahr: regnete es mittags nicht, war die Hitze nachmittags umso drückender. Logisch.

Wie kommen die Kinder bei dem Wetter in Singapur zurecht?

In den ersten beiden Tagen waren wir alle drei von der Hitze erschlagen. Der Jetlag tat sein übriges. Aber wir hatten keinerlei Sightseeingdruck so dass wir uns einfach treiben ließen in dem Tempo, das uns Spaß machte und nicht dem, das Öffnungszeiten vorgaben. Nach und nach hatten sie sich akklimatisiert und flitzten wieder durch die Gegend.

Im Vorfeld hatte ich mir Gedanken gemacht, was ich für die Kinder einpacke:

  • eine dünne Sweatjacke gegen den Temperatursturz in klimatisierten Räumen
  • ‚Latschen‘, in denen sie keine Socken benötigen, die aber ‚eingelaufen‘ sind (bitte keine Blasen)
  • bequeme Turnschuhe, mit denen sie flitzen können
  • eine ganz leichte Regenjacke (haben wir nie benötigt)
  • Badehose  haha

4. Singapur mit Kind – Übernachtung als Familie in Singapur

Klar, in Singapur gibt es unzählige Übernachtungsmöglichkeiten in den verschiedensten Preiskategorien. Via Airbnb könnt ihr auch in Singapur tolle Apartments buchen. Wer etwas mehr Budget zur Verfügung hat, sollte sich das Swissôtel The Stamford ansehen, von dessen Zimmern man nicht nur eine großartige Aussicht auf Singapur (und die Formel 1 Strecke in Singapur) hat sondern das Hotel kann sich auch gut auf Familien einstellen wie dieser Blogbeitrag von Patotra zeigt. Wenn es auch in diesem Fall etwas ZU gut gemeint war. Aber lest selbst.

Für unsere neuntägige Reise nach Singapur entschied ich mich in Absprache mit dem Singapore Tourism Board für ein Serviced Apartment, das uns den Service eines Hotels einräumen würde und die Unabhängigkeit eines Apartments. Wir übernachteten im Forest by Wangz was sich als eine hervorragende Entscheidung rausstellte. Dazu wird bald ein  separater Reisebericht erscheinen.

Was mir bei der Buchung einer Familien-Unterkunft in Singapur wichtig war:

  • die Lage – ist eine Metro Station in der Nähe? Wie weit weg vom Schuss wäre ich? kann man abends noch ein wenig vor der Tür umherstreunen?
  • wo schlafen die Kinder? Ich hasse Schlafcouches und ich möchte auch nicht, dass meine Kinder ihre Urlaubsnächte auf einer verbringen müssen
  • Wifi – ich buche keine Unterkunft von der ich nicht genau weiß, dass es dort Wlan gibt
  • Pool – bei diesem Städtetrip war mir ein Pool sehr wichtig weil ich wusste, unsere Tage werden lang und heiß und die Jungs sollten etwas haben worauf sie sich abends zusätzlich freuen konnten. Das war mit die beste Entscheidung überhaupt.

Pool im Forest by Wangz Singapur

 5. Ernährung in Singapur – was essen die Kinder?

Singapur ist ein Paradies für Foodies! Ich bin ein Fan der asiatischen Küche und ich hätte mich gerne von einem Hawker Market durch den anderen gefuttert und von einem chinesischen Gericht zum japanischen. Leider sahen das meine Kinder nicht so. Und leider sind sie ‚fremden Gaumenfreuden‘ immer noch nicht so aufgeschlossen wie ich mir das wünschen würde. Das bedeutete: wir verhandelten jeden Abend um das Abendessen. Sie wollten Burger und Pommer, ich eine scharfe Suppe, Chili Crab oder Ramen. Letztendlich haben wir täglich Deals gefunden so dass jeder das bekam was er gerne wollte. Ein sehr leckeres Frühstück bot das Wangz an. Dim Sum, Croissants, frisches Obst, Sandwiches und frisch zubereitete Eier in jeglicher Form. Das fanden die Jungs toll.

Unsere Essens Deals sahen so aus:

  • MOS Burger! Eine japanische Fast Food Kette ABER mit für mich vollkommen neuen Geschmacks-Eindrücken wie einem Teriyaki Burger oder einem Yakiniku Rice Burger. Das waren die Abende, an denen die Jungs auch ihre Pommes bekamen
  • Mos Burger während ich mir schnell am Stand nebenan eine japanische Suppe holte
  • leichtes Erpressen – „Es gibt hier nur Hühnchenfüsse oder gebratene Nudeln mit Rindfleisch.“ „Ok, Mama, gebratene Nudeln mit Rindfleisch.“ Ich verstand die chinesische Speisekarte wirklich nicht. Aber seither finden die Jungs gebratenen Nudeln mit Rindfleisch gut.
  • eines Mittags gingen sie mir zuliebe freiwillig in ein japanisches Restaurant in dem mich der Hot Pot so fasziniert hatte und sie wälzten lange die Speisekarte und fanden leckere Hühnchen Stäbe am Spiess.

Hawker Markt in Singapur

5. Singapur mit Kind – Woran man sich gewöhnen sollte

Einige teils lustige Besonderheiten sind mir in unseren neun Tagen Aufenthalt aufgefallen:

  • jeder wirklich JEDER starrt in der U-Bahn auf sein Handy. Warum? Weil er es kann! Der Empfang da unten ist nur nur einfach möglich sondern auch pfeilschnell.
  • das führt dazu, dass es in der U-Bahn teils totenstill ist obwohl sie gerammelt voll ist
  • Smartphones, Tablets oder laufende Fernseher sind hier nicht wegzudenken. Der Fernseher plärrt ganz oft einfach nebenbei so wie bei uns während des Frühstücks im Wangz. Mag nicht jeder, aber so konnten mir die Jungs jeden Tag erzählen wie das Wetter werden soll.
  • in Singapur herrscht ein fröhliches Sprachenwirrwarr da der Stadtstaat natürlich keine eigenen Sprache hat was dazu führen kann dass der eine den anderen nicht versteht oder man einfach auf englisch miteinander kommuniziert.
  • zu den Rush Hour Zeiten sind so gut wie alle Taxen belegt. Wer früh oder spät am Nachmittag zum Flughafen muss, reserviert eines.

Weitere interessante Blogartikel rund um eine Reise nach Singapur findet ihr bei Ellen von patotra.com.

Meine Reise nach Singapur wurde unterstützt von dem Singapore Tourism Board und Singapore Airlines.

6 Kommentare

  1. Ellen

    Liebe Heike,
    Ein schöner Artikel, den ich nur bestätigen kann.
    Wir waren mit unseren Kids nur ein paar Tage in Singapur. Viel zu kurz! Die Stadt lohnt sich wirklich auch für einen längeren Urlaub und nicht nur für einen Stopover.
    Die Idee mit dem Serviced Appartment finde ich grade für Familien toll. Das werde ich ganz bestimmt bei einem nächsten Aufenthalt in Singapur in Betracht ziehen.
    Liebe Grüsse,
    Ellen

    1. Heike Kaufhold

      Hallo liebe Ellen,
      ja gut, die Sicht, die IHR hatte war natürlich auch extrem fantastisch und ich fand es sehr cool, wie das Hotel sich bemüht hatte, sich auf Kinder einzustellen <3 Das Forst by Wangz ist wirklich großartig!

  2. Dirk Wiethüchter

    Hallo Heike,
    mir gefällt dein erster Teil deines Singapur Berichtes schon sehr gut. Ich selber war mit meiner Frau 2009, also vor Patricks Zeit (geboren 2011), für 2 Monate in Singapur. Wir haben dort ein Service Apartment im Sommerset Bencoolen gebucht. Mir hat die Stadt sehr gut gefallen und ich kann mir auch vorstellen dort länger zu leben. Bei den U-Bahnen fand ich klasse, dass die eigentlich auch ohne Fahrer, von einer Zentrale oder so gesteuert werden könnten. Die halten wirklich auf den cm genau dort wo die Öffnungen für die U-bahntüren sich beim halt der U-Bahn befinden. Man hat vom Bahnsteig keinen Zugang zu den Gleisen, die sind komplett mit Glas abgesichert, bis auf die Zugänge zu den U-Bahnen. Interessant fand ich auch die Lösung der gesetzlichen Feiertage im Stadtstaat. Von den 4 Hauptreligionen wurden jeweils 3 wichtige religiöse Feiertage ausgesucht, dazu kam dann noch Silvester bzw. Neujahr, der Tag der Staatsgründung und der 01. Mai. Durch die Lösung waren alle Religionen in die gesetzlichen Feiertage, ohne Streitereien, eingebunden. Ich war wirklich überrascht das alle Religionen absolut friedlich nebeneinander praktiziert werden können.

  3. Sabine

    Hallo Heike,
    ein sehr schöner und informativer Bericht.
    Wir waren vor Jahren mal ganz kurz als Stopp-over in Singapur, damals noch ohne Kinder. Nach deinem Bericht mit Fokus auf Kinder könnte ich mir gut vorstellen mit meiner Familie Singapur nochmal etwas ausführlicher anzusehen. Wir haben damals leider viel zu wenig gesehen. Freue mich schon auf weitere Erfahrungsberichte von dir.

    LG, Sabine

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