Hammerfest – ein Besuch in einer der nördlichsten Städte der Welt

Hammerfest. Wir befinden uns gut 1000 Kilometer nördlich des Polarkreises! In einer Stadt hoch oben im Norden Norwegens. In Hammerfest geht die Sonne zwischen dem 19. Mai und dem 26. Juli nicht unter, im Winter dagegen vom 22. November bis zum 21. Januar nicht auf. Fun Fact: Nicht zuletzt wegen der langen Winternächte bekam die Stadt als eine der ersten in Europa 1891 eine elektrische Straßenbeleuchtung. Schon der Weg hierher ist wunderbar, wenn auch an sich ’nur‘ ein Abstecher auf meiner eigentlichen Hauptroute auf meinem Roadtrip durch Norwegen, der mich über das Nordkap bis hin nach Kirkenes an die russische Grenze führte.

Roadtrip Norwegen - auf dem Weg nach Hammerfest

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Hammerfest galt bisweilen als die nördlichste Stadt der Welt, zumindest bis Honningsvåg mit seinen etwa 2000 Einwohnern 1998 den Status einer Stadt erhielt. Um den Titel „nördlichste Stadt der Welt“ wird somit PR-mäßig gekämpft. Alleine in Norwegen gibt es weitere Städte und Siedlungen, die noch weiter nördlich liegen, neben Honningsvåg auch Longyearbyen auf Spitzbergen. Davon läßt sich Hammerfest aber nicht abschrecken. ‚Nördlichste Stadt der Welt klingt auch viel zu gut.

Das Stadtbild ist geprägt durch die kargen und etwas schmucklosen Bauten aus der Wiederaufbauzeit, denn Hammerfest wurde Ende des 2. Weltkrieges nahezu vollständig zerstört. Eben diese Bauten aber verleihen Hammerfest einen Charme und eine Kulisse wie sie wohl nur hoch oben im Norden zu finden ist und die es schafft, ganzjährige Touristen herzuholen. Die meisten kommen mit einem Boot der Hurtigruten, das im Hafen von Hammerfest anlegt und den kleinen Ort, wie so viele andere norwegische Orte auch, zu Stoßzeiten voll wirken läßt. Doch so schnell wie diese Touristen kommen, gehen sie auch wieder. Nämlich dann wenn das Schiff zum Abendessen an Board und der Weiterfahrt ruft.

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Ein Ort, der bei einem Besuch in Hammerfest nicht ausgelassen wird und nicht werden sollte, ist der Eisbärenclub. Er liegt direkt am Hafen in direkter Nähe des Hurtigruten-Anlegers. Mittlerweile zählt dieser (nicht mehr ganz so) kleine Verein über 230.000 Mitglieder! Mitglied kann nur werden wer Hammerfest bzw. die vermeintlich nördlichste Stadt der Welt, sowie die im Club befindliche Ausstellung über die Geschichte der Stadt, das Eismeer und den Walfang besucht hat. Für einen einmaligen Beitrag erkauft man sich eine Mitgliedschaft aufs Lebenszeit im ‚The Royal and Ancient Polar Bear Society‘!

Neben einem Zertifikat gibt’s einen Aufkleber, einen Ansteckpin, die Vereinssatzung in mehreren Sprachen und einen Mitgliedsausweis sowie lebenslang freien Eintritt in das Museum. Natürlich zielt diese Mitgliedschaft, die nach Voranmeldung auch in einer feierlichen Zeremonie mit einem Walpenisknochen durchgeführt wird, hauptsächlich auf Touristen ab. Aber es ist doch auch eine schöne Sache, die einen beim Diavortrag zu Hause vor Familie und Freunden so schnell keiner nachmacht. Klar, dass ich jetzt auch stolzes Mitglied im Eisbärenclub von Hammerfest bin!

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der berühmte Knochen eines Wal Penis

Viel Zeit hatte ich in Hammerfest leider nicht, da die Stadt für mich nur eine Zwischenstation auf meiner Tagesetappe auf meinem Roadtrip durch Norwegen war. Aber der Wunsch, einen schönen Aussichtspunkt zu finden, wurde mir erfüllt. Neben dem, der sich direkt bei der Einfahrt nach Hammerfest auftut, lohnt auf jeden Fall der Aussichtspunkt Salen! Von hier überblickt man aus ca. 80 Metern Höhe das Zentrum der Stadt, den Hafen, die Bucht, den Sund und auch die Nachbarinseln Sørøya und Seiland. Zudem gibt es Bänke für ein Päuschen samt Picknick, denn man kann auch hier hoch wandern.

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Für mich hat sich der Abstecher nach Hammerfest auf jeden Fall gelohnt, nicht nur weil die Fahrt hierher und zurück eine sehr szenische war.

All meine bisher veröffentlichten Artikel zu meinem bereits 3. Roadtrip durch Norwegen findet ihr hier:

Roadtrip durch die Arktis Norwegens – eine Reise bis an die Grenze Russlands

Ein Roadtrip Update nach 1700 Kilometern

Magische Mitternachtssonne und einsamste Traumstraßen

Tromsø Tipps – im Wettkampf um die Superlative

Mit dem Auto zum nördlichen Ende Europas – ein Nordkap Reisebericht

Mein Roadtrip durch die Arktis wurde unterstützt von Visit Norway, Northern Norway, Innovation Norway und Mercedes-Benz.

3 Kommentare

  1. Anke

    Beeindruckende Fotos, die mich nur noch mehr darin bestärken unseren Roadtrip zum Nordkap zu planen. Hammerfest wirkt so unscheinbar, aber genau das mag ich auch an diesen Orten. Herzlichen Glückwunsch zur Mitgliedschaft im Eisbär-Club 🙂 Einen Walpenis habe ich zuletzt in Reykjavik gesehen. Dort gibt es ein Phallus-Museum mit wirklich unglaublichen Exponanten…

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