Warum ich vermutlich nie für ein Reisemagazin schreiben werde…

…und mittlerweile überhaupt kein Problem damit habe.

Monatelang versuchte ich den Kontakt zu Tageszeitungen, Zeitschriften und Verlagen aufzunehmen. Monatelang versuchte ich die Menschen hinter großen und kleinen Namen zu erreichen, kennen zu lernen und zu treffen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Meine Kontakt-Recherche begann sehr gut und soff dann kläglich im Nirvana ab. Die Redakteurin eines großen, deutschen Reisemagazins traf ich in einem Café in Köln und überreichte ihr eine Liste mit 10-15 Ideen und Ansprechpartnern rund um ein geplantes Heft.

Nach einem „Ich melde mich, wenn ich klarer sehe.“ hörte ich – trotz mehrfacher Nachfrage – nie wieder etwas von ihr oder ihrem Chef. Was aus meinen Themenvorschlägen wurde? Ich habe keine Ahnung.

Nach 12 Jahren Erfahrung als freie TV-Nachrichtenredakteurin und fast 3 harten Lern-Jahren als Bloggerin war ich nun wirklich meilenweit davon entfernt naiv an diese Sache ran zu gehen. Ich arbeitete schon als Freie bei der örtlichen Lokalzeitung im tiefen Sauerland, da durfte ich noch nicht Auto fahren. Hühnerzuchtvereintreffen, Jahreshauptversammlungen des örtlichen Turnvereins, Dunkelkammernachmittage mit dem alten Cheffotografen um blöde Sprüche zu hören und nebenbei Filme zu entwickeln – ich habe alles mitgenommen. Mir war bewusst, dass tierisch viele Leute Texte veröffentlichen wollen, dafür auch auf das Gehalt verzichten oder Fotos für 10 € verkaufen. Habe ich selbst getan eine kurze Zeit lang. Das endete so: „Von einem aus Versehen geklauten Foto!“

Jetzt kann natürlich sein, dass meine Ideen einfach nicht gut ankamen. Was ja absolut in Ordnung ist. Aber ist es denn dann nicht das mindeste, eine kurze Email zu schicken und abzusagen? Ein kurzer Anruf „Sorry, aber wir kommen ohne deine Hilfe aus“ oder „Sorry, deine Ideen waren alle scheisse.“ Es kam – NICHTS. Ein ungutes Gefühl bleibt. Und wenn mich jemand fragt, würde ich NICHT raten pro forma eine lange Ideenliste mit Ansprechpartnern einfach so blind weiterzureichen.

Mehrfach lud ich Fotos – wie gewünscht – auf irgendeinen Server irgendeines Magazins hoch und bekam null Feedback. Erst auf mehrfache Nachfrage kam die Absage. Auch wenn DIESE Geschichte längst bereinigt ist: ein Kölner Magazin, für das ich – für ein Minimum an Geld (10€ pro veröffentlichtem Foto!) eine zeitlang fotografierte um meine Fotos überhaupt mal gedruckt zu sehen – veröffentlichte eines meiner Fotos ohne Absprache. Und dieses Foto hatte ich eben NICHT auf besagten Server geladen. Der Verlag hatte es sich aus meinem Blog „geliehen“, als „Dummy“ eingesetzt, meine Watermark ganz dreist rausgeschnitten und „aus Versehen“ veröffentlicht. Reiner Zufall, dass ich das überhaupt sah. Die 10€ bekam ich nachträglich überwiesen (Sarkasmus off) – arbeiten möchte ich aber nie wieder für das Heft. Und natürlich hätte ich eine andere Rechnung schreiben können, aber pfff…

Heute – nach einer weiteren frustrierenden Email – habe ich nun einen Punkt erreicht, an dem mir klar wurde: Ich will das alles gar nicht mehr! Scheiss drauf! Das, was früher einem Ritterschlag glich, einer Krönung gleich kam oder dem Ernten von Lorbeeren, wenn your Hometown knew „Heike hat etwas veröffentlicht!“ – interessiert mich nicht mehr: eine Veröffentlichung in einem Magazin oder einer Tageszeitung ist NICHT mehr eines der Ziele, für das ich Zeit verschwende.

Ich sehe die ganze Sache mittlerweile so:

Und vor allem so:

Seit ich meinen Blog habe, geniesse ich es, eine Meinung haben zu dürfen. Nicht neutral sein zu müssen. Ich habe den großen Luxus, das zu schreiben und zu zeigen was ich möchte. Ich DARF offiziell eine Meinung haben und MUSS das auch. Ich bin Blogger! Ich wäre unglücklich wenn jemand, den ich noch nie gesehen habe, aus meinem Text seinen eigenen macht, ihm seinen Stempel aufdrückt und ich mich darin nicht wiedererkenne. Ich geniesse es, meinen Blog zu haben, ihn zu pflegen und stetig auszubauen.  Ich freue mich, dass ihr ihn lest  – denn ohne euch wäre er ein Nichts. Ich bin euch allen verdammt dankbar dafür! Mein Blog war richtig harte Arbeit. Als ich begann zu bloggen, im Januar 2010, kam ich irgendwann auf 6 Leser pro Tag. Das war nicht nur saumäßig viel, sondern auch totaler Zufall. Heute liegt mein Blog im Ranking auf Platz 2 der deutschen Fotoblogs, auf Platz 215 im Ranking aller gelisteten Blogs in Deutschland. Ich freue mich über 800-1000 unique visitors am Tag – oft sogar mehr wie neulich als ich meine Instagram Fotos aus Slowenien veröffentlichte.

Vor etwa einem Monat hatte ich den Kontakt gesucht zu einem Reisemagazin, das hier in Köln produziert wird – und von dem ich bis vor kurzem nichts wusste. GESTERN bekam ich eine Antwort:

„…Sorry für die späte Antwort. Aber natürlich sind wir prinzipiell offen für Vorschläge. Und zwar möglichst konkrete (mit Bildern)…. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass wir als kleines und unabhängiges Magazin quasi kein Budget haben für Geschichten. Also, wenn das jetzt nicht völlig abschreckend war, freuen wir uns über Vorschläge jeder Art.“

Warte. Keine Kohle? Ah. Ich hakte nach…

„Wir haben bereits einen ganz ordentlichen Pool an Reisegeschichten, von daher derzeit leider kein Bedarf. Und es kostet mich inzwischen sehr viel Zeit, alle Mails und Themenvorschläge zu beantworten (zugegeben, ein Luxusproblem)… Ich hoffe, Du verstehst das… Treffen oder ein Austausch – ja, das wäre nett – kriege ich aber in absehbarer Zeit leider schlichtweg nicht hin.“

Frech. Natürlich verstehe ich, dass Themenvorschläge eingereicht werden müssen. Aber ich erwarte auch, dass da etwas mehr kommt als ’schick mal was, wir sehen dann, bezahlen können wir leider nichts.‘ Mir fehlt da die Beziehung zwischen Magazin und Autor. Ausserdem ist das ein Teufelskreis: Ohne Auftrag keine genaue Geschichte, ohne genaue Geschichte keine Veröffentlichung.

Um Fuss zu fassen wird von Autoren erwartet, dass sie Themen möglichst fertig geschrieben und mit Fotos bebildert einsenden und brav auf eine Antwort warten. Es sei denn, sie sind im Verlag bekannt und bekommen im Vorfeld einen Auftrag. Was selten genug vorkommt. Und bezahlt wird dafür ein Hungerlohn, der vorne und hinten nicht reicht. Aber hey, man hat eine ‚Veröffentlichung im Print!‘. Hier muss ich klar erkennen: das ist nicht mein Ding. Ich habe zwei Kinder, einen Job, einen Blog und irgendwie noch ein Stück Leben ohne das alles. Ich bin Mama, Redakteurin, Bloggerin, Fotojournalistin und Social Media Freak.

Für mich wäre es eine Zeit lang das größte gewesen, einen Artikel von mir gedruckt zu sehen. Zusammen mit meinen Fotos. Mittlerweile weiß ich, dass mich das nicht mehr glücklich machen würde weil nicht ICH dort schreiben würde sondern der CvD. Es wäre in 90% der Fälle nicht meine Stimme, sondern ein neutrales Geblubber, das niemandem weh tut, aber auch emotional niemanden umhaut.

Natürlich wäre es toll gewesen, mal sagen zu können „Heike schreibt für XY hier einsetzen und XY da einsetzen“ aber interessant ist das Ganze nur, wenn das Medium nicht alle Autoren gleich schaltet. Die meisten Veröffentlichungen, die andere Autoren unterbringen konnten, finde und lese ich nur weil ich sie im Netz separat verlinkt sehe – in Facebook Accounts oder Blogs.  Nie hätte ich diese Artikel wirklich in Heften gefunden und gelesen. Dabei gab ich eine Zeit lang scheisse viel Geld für Magazine aus. Dabei blättere ich sie im Endeffekt nur hektisch durch, dann landen sie auf dem Klo.

Da frage ich mich: was bringt das wirklich? Wie wichtig ist es, eine Veröffentlichung in einem Print -Magazin vorweisen zu können? Natürlich war – und ist oft immer noch – die Auflagenstärke einer Zeitung oder eines Magazins der Türöffner für Reputation oder Kooperationen in der Reiseindustrie.

Aber ich höre die Uhr ticken. Und ich meine nicht meine.

28 Kommentare

  1. FotoRagazzo

    sehr schön geschrieben und für mich ein gutes Beispiel dafür, dass trotzdem immer noch viele Amateure glaube, immer und überall mit ihren Fotos und/oder Stories mit offenen Armen empfangen zu werden ..

    Wie man aus Heikes Text lesen kann … die Wirklichkeit sieht anders aus …

  2. Ralf Nöhmer

    Es ist leider sehr oft so, dass man von vielversprechenden Leuten enttäuscht wird.

    Ich habe 20 Jahre für einen Verlag in Ostfriesland als Pressefotograf gearbeitet. Dort sehr gut verdient und war 24 Stunden, sieben Tage die Woche für die Zeitungen dort gearbeitet. Manchmal zu Lasten der Familie.

    Irgendwann kam ein neuer Geschäftsführer und der hat erst mal – wie sollte es anders sein – Kosten gespart. Mich, weil ich der teuerste Fotograf war.

    Mit viel Erfahrung und einem sehr guten Zeugnis meines (Ex-) Chefredakteurs habe ich mich an meinem neuen Wohnort bei der Tageszeitung als freier Beworben. Man war angetan und wollte gerne zusammenarbeiten. Probearbeiten, zwei Aufträge und das war es dann. Das war vor zwei Jahren.

    Ich habe meinen Job als Pressefotograf geliebt und würde auch heute immer noch gerne in dem Beruf arbeiten. Aber auf tolle Aussagen gebe ich heute nichts mehr. Wer nicht mit mir arbeiten möchte, dem renne ich nicht mehr hinterher. Allerdings geht es mir, wie Dir: ich wüsste gerne auch mal den Grund, aber da haben die meisten keinen Schneid, einem zu sagen: „Wir sind mit Dir nicht zufrieden, weil…“ (oder so ähnlich).

    1. Heike

      @Ralf – Ja, ich habe das damals am Rande mitbekommen. Das ist bitter. Eine sehr kritische Phase für viele. Ich hoffe, dir geht’s gut…Danke für deinen Kommentar.

  3. Janett

    Der Zeitungsmarkt ist stark umkämpft, ich war letztens stolz wie Oskar, als ich Berichte von 1997 von mir im Internet entdeckt habe (die ich damals für die Mitteldeutsche Zeitung geschrieben habe). Viele Tourismusunternehmen legen natürlich immer noch Wert auf gedrucktes Wort, aber da ich zahlreiche Reisen aus eigener Tasche finanzieren (muss), ist mir das vorrangig erst mal Schnuppe. Ich gehe wie du davon aus, das die Reiseblogger immer wichtiger werden und hab das auch schon von einigen anderen gehört. Ich denke du kannst wirklich stolz auf deinen Blog sein und muss wirklich nicht zu den meist doch sehr teuren Printmagazinen schielen, denn was die können kannst du schon lange. Deshalb, vollkommen richtig dein WEG… Weiter so !!

  4. Michael Mahlke

    Gefällt mir, der Artikel. Die Frage ist ja, ob du für deine Blogartikel Geld erhältst.

    Wenn ja, dann ist Print eher uninteressant, wenn nein, dann bist du da, wo viele sind.

    Machst du seriösen Journalismus wirst du mit deinem Blog nichts verdienen, machst du bunte Seiten mit PR wird etwas Geld fliessen.

    1. Heike

      @Michael – Danke für dein Feedback. Das kann ich dir schnell beantworten. Ich erhalte für meine Blogartikel zur Zeit kein Geld. Und was auch immer ich tue – es wird seriös bleiben. Bestimmte Sachen mache ich aber einfach nun nicht mehr. Und mit PR-Agenturen arbeite ich schon längst zusammen. Damit habe ich überhaupt kein Problem.

    2. Heike

      @Michael – Wow! Du bist der 2. in dieser Woche, der in einem ganzen Artikel auf ein Thema antwortet, das ich geschrieben habe! Ich finde aber, das sollten ruhig alle lesen können. Oder warum schickst du mir den Link kommentarlos per Mail? Blogs mit rosa weißen Punkten und lila orangener Schrift glaube ich per se kein Wort! 😉
      http://www.virwa.de/?p=1066

  5. SoupsForNoobs

    Vergiss Print, du wir’s hier gerade mit der Zukunft groß!
    Der Wechsel vollzieht sich gerade auch in der Gamingbranche.
    Die Menschen kaufen keine Zeitschriften mehr, sondern schauen in Blogs, Newsseiten und Foren!

  6. bjoern

    Grandios. Genau meine Sichtweise. Wer hätte gedacht das wir mit den Blogs mal genau dort ankommen? Und ja, noch würde ich mich vermutlich geehrt fühlen, wenn meine Inhalte mal auf Papier herauskommen, aber bei mir landet das Printzeugs in der gleichen Ecke. Ticktack ..

    1. Heike

      @Björn – Hättest du dir träumen lassen, dass wir je so einer Meinung sein können als ich mich für ‚blau‘ entschied? 😉 Danke für dein Feedback!

  7. DonDahlmann

    Genau deswegen habe ich aufgehört für Print zu arbeiten. Total Buyout Verträge, schlechte Bezahlung, man bekommt nie Antworten auf Angebote und dann findet man seine eingereichte Beiträge sonst wo – ohne Bezahlung. Und die Bezahlung kommt auch manchmal erst sechs Wochen später.
    Im Moment ist das eine schwierige Phase – online verdient man noch nichts, Print lohnt sich kaum noch.

  8. Jörg

    Heike, Du sprichst (schreibst) mir aus der Seele, und ich bin sicher, die Zeiten ändern sich 😉 Ich bin zwar erst seit neun Monaten in der Bloggerszene mit meinem Reiseblog BREITENGRAD53 unterwegs, und obwohl ich selbst über elf Jahre bei einer Zeitung als Redakteur gearbeitet habe, nervt mich die Vorgehensweise der Kollegen im Print total. Also, Blog ist die Zukunft (auch in Deutschland). Die Uhr tickt… meine sowieso… Glück auf 😉

  9. Maria

    Lese das – leider so absolut Zutreffende – mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Weinend, weil ich das (gut und spannend) bedruckte Papier LIEBE. Lachend, weil wir jetzt jede Menge neue, selbstbestimmte, selbst organisierte Chancen im Virtuellen haben – die mit etwas Cleverness eines Tages vielleicht auch wieder beim „real“ bedruckten Papier landen koennten. Aber das Grundproblem dabei ist: Koennen wir aus der Geschichte lernen? In der jahrhundertealten Geschichte des „bedruckten Papies“ gab es ziemlich lange (ausgenommen die Anfaenge und alle wirtschaftlichen Krisenzeiten…) immer Nischenmoeglichkeiten. Am besten und ueberzeugendsten wohl die letzten 50 Jahre. Und dann begannen Verlage mit dem „Scheuklappensehen“: Alles, was nicht kommerziellen Mehrwert brachte, war nicht mehr im Blick. Und bei der Defition von MEHR wurde immer nur auf ANDRE Verlage geguckt. Nicht ins Net, nicht zu den meisten anderen Kommunikationsformen (Hoerbuecher ausgenommen). So entstand die unglaubliche Ignoranz gegenueber allem anderen (z.B. auch gegenueber PR aller Art: Als ich mich vor rund 20 Jahren als ausgewiesene Marketing-Fachfrau bei Buchverlagen bewerben wollte, hoerte ich ZWEIMAL allen Ernstes: Wir haben da zwar eine Stelle ausgeschrieben, aber eigentlich muss doch nach wie vor gelten: EIN GUTES BUCH VERKAUFT SICH VON SELBST!!!! Scheint such bei Zeitschriften nicht ganz fern zu sein, oder anders rum: In den Koepfen potentieller Anzeigenkunden. .. Ich weiss zwar nichts Naeheres, aber warum sonst musste z.B. ein so „contentstarkes“ Magazin wie GALORE aufgeben? Weil es MENSCHEN zum Thema hatte? Wo sich eine Anzeige schwer nach Nutzen pro Zielgruppe rechnen lasst? Ist meine Vermutung. Jedenfalls haben fast alle deutschen Verlage geschafft, sich zu einem immer wieder im Verdacht der Kartellbildung stehenden, unschonen Haufen zusammenzurotten. Immer unter dem Vorwand des wirtschaftlichen Ueberlebens. Das aber waere meiner Ansicht nach auch anders moeglich gewesen: Statt sich immer nur inzestuoes untereinander zu verschwistern und verschwaegern, haette man ja auch mal in die anderen Kommunikatiossparten gucken koennen, ins Netz zum Beipiel… und sich ueberlegen koennen, welche neuen Produkte aus solchen Partnerschaften entstehen koennten. Ich bin sicher, da gibt es spannende Moeglichkeiten! Die dann aber bitte von ihren inhaltlichen Zielen ausgehend die dafuer notwendige Technik schaffen sollten. Und nicht umgekehrt, wie das heute leider so oft passiert…
    Sorry, sieht arg nach einer Abschweifung aus, ist aber das, was mich z.Zt. am meisten umtreibt…. Und ich bin sicher: Wenn es gelaenge, dem sterbenden Schwan „Verlag“ ueber die Moeglichkeiten des Netzes eine lebensrettende Infusion zu verpassen, waere allen geholfen. Vorausgesetzt, es stehen INHALTE, echte Anliegen, sinnvoller (oder auch einfach „nur“ leidenschaftlich produzierter) Content im Fokus. Und DANACH ERST der „Kommerz“ – denn GLAUWUERDIGKEIT ist ein unschaetzbarer Wert. Fuer den viele Menschen auch zu zahlen bereit sind!! Und das koennten Verlage VON UNS lernen! Dann kann man moeglicherweise auch wieder fuer den ein oder anderen (Reise-)Magazinverlag arbeiten…

    Maria, die zur Zeit genau das tut: Aussteigen aus alten Strukturen der Kommunikationsbranche – auf der Suche nach neuen Wegen.

  10. Chris

    Hallo Heike…ich persönlich lese seit Jahren lieber in Blogs nach was Menschen auf Reisen erleben, meist unverblümt und unzensiert, was mir mehr bringt wie irgendein aufgehübschtes Reisemagazin.
    Das Dilema an dem Ganzen ist, dass die vielen Guten Blogger darunter „nur“ einen kleinen Benefit haben indem sie mehr Besucher und damit ggf. Bekanntheit genießen. Geld fließt hier ehr weniger bis gar nicht. Schade eigentlich…

    Lieben Gruß
    Chris

  11. Conni Biesalski

    Screw print!!!
    Wahrlich schöne und ehrliche 2 cents von dir..

    Und wenn wir die Zukunft sehen wollen, reicht nur ein Blick in die englischsprachige Welt, in der viele schon längst ihr Pausenbrot mit Reiseblogs verdienen..

  12. Christina

    Hallo Heike!
    Vielen Dank für den genialen Beitrag. Als private Bloggerin habe ich keine Ahnung wie das „Print-Geschäft“ funktioniert, aber selbst ich finde bestimmte Anfragen für gratis Veröffentlichungen einfach nur frech. Ich bin selbst total gespannt, wie die Blogs in Zukunft weitergehen und freue mich schon darauf! 🙂

    Liebe Grüße
    Christina

  13. Ingo

    Ich habe selbst als Schüler und später als Student meine Brötchen im Lokal-Journalismus verdient. Anfangs als Schreiber, später als Fotograf. Nichts ist mir in der Zeit erspart geblieben: „Irgendein“-Tierzüchterverien, Schützenvereine und -feste, unzählige Scheckübergaben und durchschnittene Bänder.
    Daneben auch Unfälle, Brände und andere Katastrophen (also das, was man auf dem Land gemeinhin für eine Katastrophe hält 😉 ) und natürlich auch „die bunte Geschichten“ im Sommerloch.
    Manchmal habe ich mit festen Aufträgen gearbeitet, manchmal auch ohne. Meistens habe ich immer mein Honorar bekommen, manchmal eben auch nicht. Seinerzeit hatte ich noch keine Homepage, keinen Blog, aber Abzüge, die ich an die Redaktionen geliefert habe. Und da damals (und ich denke, da hat sich heute nicht viel geändert) nur „Anstrich-Honorar“ bezahlt wurde, musste ich immer sehr auf der Hut sein und meine Bilder selber finden.
    Den Vogel schoss seinerzeit ein „Käseblatt“ ab, welches in den Kreisen GL und ME erscheint, als es ein (eher belangloses) Foto eines Brautpaares auf einer Kutsche (aufgenommen auf irgendeiner dieser m.E. unsäglichen Hochzeitsmessen in irgendwelchen Stadthallen…) auf allen Titeln in allen Stadt-Ausgaben (im Impressum tatsächlich mit Teil-Auflagen aufgeführt und damit als eigenständige Titel zu zählen) veröffentlichte. (Was für ein BAndwurm-Satz 😉 ) Als ich mein Honorar reklamierte hieß es zur Begründung lapidar: „Das lag auf dem Redaktions-Server“. Der CvD bot mir 50 DM an: „aus meiner Privat-Schatulle“. Per Anwalt habe ich dann 1240 DM erstritten. Ich habe mein Geld bekommen und natürlich von dieser Redaktion auch keinen einzigen Auftrag mehr. Glücklicherweise war ich nicht auf diese eine Redaktion angewiesen.
    Auch Kirchen-Blätter sind nicht besser. Es hieß immer, dass man kein Geld hätte und dass ich doch sowieso gerade vor Ort wäre und dass es für mich doch bestimmt kein Problem sei, ein Bild kostenlos abzugeben. Ich würde doch eine Spendenquittung bekommen… Mein Problem seinerzeit: Von Spendenquittungen kann man keine Brötchen kaufen 😉
    Wie dem auch sei, irgendwann habe ich aufgehört, als Journalist zu arbeiten und war irgendwie froh darüber. Froh darüber, keinem Redakteur mehr in den Ar… kriechen zu müssen.
    Seit ein paar Jahren schreibe ich nun an meinem Blog und dort kann tun und lassen, was ich möchte. Und vor allem kann ich dort meine Meinung haben, so wie Du es oben auch geschildert hast. Mittlerweile habe ich ein paar Co-Autoren, die es auch genießen, ihren Senf über Hotels, Flüge und anderen Reise-Wahnsinn 😉 abzugeben.

  14. Urs Müller

    Bin vom Bildblog hierher gestolpert. Und in den Feedreader getan 😉
    Ein Reiseblog bietet mir mehr als ein Print, wenn genügend Leser und Leserinnen da sind, beginnt das auch über Kommentare zu leben. Direkter als Leserbriefe in Printmedien.
    Wo ist jetzt der Flattr Button hin?

    1. Heike

      @Urs – sagtest du Bildblog??? Tatsache. Bildblog. Sie kennen MEINE Antwort auf seinen Artikel noch nicht, der so zum Teil einfach nicht stimmte. 😉 Ich freue mich über dich als Leser! Den Flattr Button habe ich mal wieder reingeholt – man weiß ja nie.

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