Der James Bond Bungee Jump

Ich stehe auf dem Staudamm im Verzascatal im Tessin. Rechts von mir liegt der Lago die Vorno. Links von mir aber geht es 220 Meter senkrecht in die Tiefe. Mir wird schwindelig. Da unten sind nur Felsen. Ich laufe mehr in der Mitte des Staudamms. Ich leide schon unter Höhenangst wenn ich auf der dritten Stufe einer Leiter stehe. Aber hier? Hier geht es 220 Meter senkrecht runter! Ich halte mich doch lieber am Geländer fest. Stelle mir aber zwanghaft immer wieder vor was passieren würde wenn man unten aufschlägt. Aufhören.

Der James Bond Bungee Jump in der Schweiz

Ich bin auf dem Weg zum 007 Goldeneye Bungy Jump. Dem höchsten und berühmtesten aller Bungy Sprünge der Welt! Allerdings habe ich nicht vor selber zu springen. Ich möchte nur zusehen. Hier könnt ihr euch den ‚Goldeneye‘ Trailer ansehen. Darin ist der Staudamm zu sehen und ein wenig von der Stuntszene.

Los ging es um 13 Uhr. In der prallen Sonne und bei ordentlichem Wind.

Als die Dreharbeiten für den Goldeneye Film am Staudamm abgeschlossen waren hatte der Schweizer Outdoor-Experte Anton Draganits eine verdammt gute Idee: er baute zusammen mit seinem „Trekking Team“ an genau dieser Stelle eine Bungy Sprunganlage auf. Und sein „007 Goldeneye James Bond Bungee Jump“ wurde schnell weltberühmt.

Anfangs glaubte ich, dass nicht viele Leute so verrückt sein können da runter zu hüpfen. Aber weit gefehlt. Die Sprungnachmittage hier sind ausgebucht. Katharina – eine Deutsche aus Euskirchen, die zur Zeit beim Trekking Team arbeitet – erklärte mir, dass viele extra für diesen Sprung anreisen. Und das nicht nur aus der Schweiz. Viele Springer kämen extra aus Russland.

Ich sah mich um. Gerade war ein kleiner Bus mit lauter jungen Männern angekommen, offenbar aus England. Ein Junggesellenabschied. Sie hatten zusammengelegt und dem zukünftigen Bräutigam den Sprung geschenkt. Und er stand oben auf der Plattform. Kreidebleich. Er hatte viel Zeit Mut zu sammeln, traute sich dann aber unter dem Druck doch nicht. Tja, wer sich nicht traut hat Pech. Geld zurück gibt es nicht.

Dann traf ich den Schweizer Enno und Nadine. Enno machte sich gerade fertig für seinen Sprung. Es war nicht sein erster wie ich jetzt weiß. Auch die beiden reisten extra für diesen Bungy Jump ins Verzasca Tal. Enno sah dem ganzen recht locker entgegen, Nadine wirkte ein wenig aufgeregter. Die beiden haben sich gegenseitig gefilmt. In Nadine Gesicht kann man sehr gut die Emotionen miterleben, die sie durchmacht. Von Angst bis hin zu purer Freude…

Ennos Sprung könnt ihr hier bei YOU TUBE sehen. Kurze Zeit später ist er noch einmal da runter gesprungen, und zwar rückwärts. Das Video findet ihr hier.
Ich beneide die beiden und alle anderen um ihren Mut. Ich hätte springen können, habe aber nur eine Millisekunde versucht mich selbst zu überreden. Habe dann aber gekniffen. Hätte es schon cool gefunden gleich beim höchsten Sprung der Welt loszulegen.

Ein Schweizer erzählte mir kurze Zeit später, dass hier von diesem Staudamm pro Jahr leider auch im Schnitt 10 Leute OHNE Seil runterspringen.

Geöffnet ist die Sprunganlage ab Ostern bis Ende Oktober. Eine Reservierung ist unbedingt notwendig, da die Sprungfenster im Vorfeld vergeben werden. Alle Infos wie Preise oder Hinweise zum Sprungablauf findet ihr auf der Homepage des Trekking Teams.

Die nächste größere Ortschaft hier im Versazca Tal ist übrigens Locarno. In den nächsten Tagen werde ich euch aus dem wunderschönen Tessin noch ein paar mehr Fotos zeigen…

 

2 Kommentare

    1. Heike

      @Stiller – Haha. 😉 Die beiden haben sich auch noch gegenseitig gefilmt. Sehr nett. <3 Hab dich gerade eben übrigens wie besprochen vorgeschlagen...

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