Der Judo Grand Prix & Ich

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich meine ersten Sportfotografie-Erfahrungen im Judo gesammelt. Beim Judo Grand Prix in Düsseldorf. Zwei Tage später stolperte ich dann mit 3780 Fotos aus der Mitsubishi Electric Halle. Der Großteil davon war natürlich unbrauchbar. Hier schrieb ich einen Post darüber. Ich hatte aber gelernt, dass man ohne gute Kenntnise dieser Sportart und der Techniken nicht einmal beurteilen kann ob ein Foto ein Treffer ist oder nicht. Der Ausschuss hinterher ist riesig. Selbst bei den alten Hasen unter den Judo Sportfotografen.

Dieses Jahr hatte ich mich wieder für den Judo Grand Prix akkreditiert. Denn die Arbeit dort war wirklich ein Erlebnis und hat großen Spaß gemacht. Während ich im letzten Jahr noch etwas unsicher in die ausverkaufte Halle und auf 100 akkreditierte Journalisten aus aller Welt blickte, meine Regeln als Fotografin dort und die des Sports noch nicht kannte, nicht wusste was ein gutes Judo-Bild ausmacht, wer genau wer ist, wie die Aufteilung der Matten abläuft und ob ich mir wohl einen Kaffee nehmen darf – fühlte ich mich dieses Jahr schon fast wie zuhause. Und ich mochte auch diese blaue ‚Photo-Weste‘, die ich im letzten Jahr schon hatte. Für Fotografenwesten wirklich ein Highlight. Ich entdeckte schnell bekannte Gesichter, hatte sofort jemanden zum Quatschen, wusste wohin ich mich setzen sollte und hätte fast wieder ein Stück dieser tollen Schweizer Schokolade bekommen, die der Fotograf Robert Danis von www.judopassion.ch gern verteilt.

Mein Ziel dieses Jahr aber war, zwei Interviews zu machen und das Drumherum des Grand Prix zu zeigen. Und zudem meine Eindrücke via Instagram feeden – was ich ja auch fleißig gemacht habe. Meine Instagrams könnt ihr unter diesem Hashtag finden: #koelnformat_GPDdorf

Ich hatte mich im Vorfeld via Facebook für den Wettkampf-Samstag mit David Finch von www.judophotos.com zu einem Interview verabredet. Er ist einer DER Judofotografen und bei jedem größeren Event dabei. Er ist auch bei den olympischen Spielen von London akkreditiert – und das werden – haltet euch fest – bereits seine 9. Spiele als akkreditierter Fotograf sein! Ich habe ein Audio-Interview mit ihm aufgezeichnet, das ich demnächst hier einstellen werde. Leider hatten wir nicht sehr viel Zeit, da es so gut wie keine Pausen zwischen den Kämpfen gibt. Aber die wenigen Minuten, die David Finch hatte nahm er sich – dafür war ich ihm sehr dankbar!

Zudem freute ich mich sehr darauf, Ursula Braun wieder zu treffen. Vor kurzem feierte sie ihren 75. Geburtstag. Von ihr hatte ich auch in meinem Post aus dem letzten Jahr erzählt und ich werde ein weiteres über sie demnächst schreiben. Eigentlich erwischt man sie beim Judo nicht ohne Kamera in der Hand – aber die Fotos passen besser zu meinem Beitrag über sie. Sobald am Mattenrand ein Platz frei war setzte ich mich schnell neben sie. Sie kommentiert die Kämpfe auf eine hochgradig sympathische und interessante Art wie ich finde und ich kann alle möglichen Fragen stellen und gleichzeitig einiges über die Sportart lernen. Schliesslich war sie die erste deutsche Judo Bundesliga-Kampfrichterin. Ist mit dieser Sportart also auch seit Jahrzehnten verbunden.

Judo hat etwas faszinierendes. Manche Kämpfe wirken elegant, manche plump. Hart sind sie alle. Der deutsche Judoka Tobias Englmaier erlitt im Kampf eine Platzwunde, die später mit 3 Stichen genäht werden musste – ihn aber nicht vom weiteren Kampf abhielt.

Wer sich nur ein wenig für diese Sportart interessiert sollte im nächsten Jahr mal bei diesem Event dabei sein. Für um die  20 € pro Ticket hättet ihr in diesem Jahr viele große Sportler kämpfen sehen können:

So sagte Peter Frese, dem Präsidenten des Deutschen Judo Bundes:

Unter den 677 Athleten aus 97 Nationen sind elf Olympiasieger, 21 Welt- und 40 Europameister. Insgesamt kommen die Judoka auf 34 olympische und 166 WM-Medaillen sowie 85 EM-Titel.

Am Sonntag konnte ich leider nicht in Düsseldorf dabei sein. Das war der Tag, an dem Ole Bischof und Andreas Tölzer Gold in ihren jeweiligen Gewichtsklassen abräumten.

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