Zwei Tage lang hing ich jetzt beinahe durchgehend vor dem Fernseher, Laptop und dem Internet. Ich war so geschockt von dieser gewaltigen Naturkatastrophe in Japan, dass ich die Nachrichten die Tage über beinahe permanent verfolgte und selber mit verbreitete. Die Nachrichtenredakteurin in mir läßt sich an freien Tagen eben nicht einfach ausschalten.

Und so stellte ich wieder einmal fest, wie schnell sich Informationen vom anderen Ende der Welt via Twitter verbreiten und man so den Agenturen einen Tick voraus sein kann.

Gestern abend allerdings hatte ich für mich Großes vor. Auf das ich mich die Stunden vorher nicht so recht konzentrieren konnte. Ich sollte zum ersten Mal bei einem Bundesliga Spiel Fußball fotografieren. 1.FC Köln gegen Hannover 96. Ich war zwar in 5 Minuten mit dem Auto am Rhein-Energiestadion, aber von Heimvorteil kann ich nicht sprechen. Noch nie war ich bisher bei einem Fußballspiel im Kölner Stadion. Aber im Endeffekt war alles ganz easy. Ich bekam eine Einweisung wo ich stehen durfte oder hätte sitzen können und schon füllte sich das Stadion. Ich wählte einen Platz seitlich hinterm Tor vor der Südtribüne, in der Hoffnung ein paar starke Angriffszene einfangen zu können. Im Gegensatz zu wohl den meisten andere Fotografen im Stadion besitze ich ja ’nur‘ ein 70-200er 2.8. So war es auch sinnlos Spielszenen auf der anderen Seite festhalten zu wollen.

Abgesehen von meiner etwas übergroßen Rücksicht keinem Kamerateam durch das Bild zu laufen – was wohl auf zehn Jahre Fernsehtätigkeit zurückzuführen ist – war alles entspannt.

Die Stimmung war großartig, Köln schoss 4 Tore, es flog kein Bier von hinten und ich hab ein paar nette Leute kennen gelernt. Nicht ganz so leicht war es aber einen solchen Torschuss auch einzufangen. Beim Tor von Lukas Podolski gelang es mir in etwa.

In der 87. Minute wechselte FC Coach Frank Schäfer seinen Neuzugang, den Japaner Tomoaki Nakino ein. Eine offenbar symbolische Geste. Denn er zog am Ende des Spiels sein Trikot aus und schickte per T-Shirt eine Durchhalte-Botschaft an seine Landsleute im Erdbebengebiet in Japan.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich mich über Kritik freue?

 

 

3 Gedanke zu “Meine ersten Fußballfotos”
  1. Mir gefallen besonders die „drumherum“-Bilder. Die transportieren die Stimmung besser als die Spieler selbst, finde ich. Und den Linienrichter finde ich schlicht genial in seiner ganzen Anspannung und Konzentration.

  2. „… Hatte ich schon erwähnt, dass ich mich über Kritik freue?…“ tjoch was soll ich sagen!? Es gibt nix zu kritisieren, ich finde die Fotos großartig! Sport- bzw. Fussballfotografie ist ein Bereich an den ich mich noch nicht herangetraut habe. Wenn ich das so sehe wird es aber allerhöchste Zeit 😉

    Lg
    Jan

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