Maastricht – ein niederländisches Städtchen, das von Köln aus nur einen Katzensprung entfernt ist. Ich benötige ziemlich genau eine Stunde von meiner Tür bis zu ‚meinem‘ Parkhaus am Marktplatz der Stadt. In den letzten Jahren fuhr ich oft für einen Vormittag zum Shoppen hin oder an Weiberfastnacht um dem Karneval zu entfliehen. Und ja, ich stellte fest: die Holländer können auch Karneval. Allerdings spürt man zumindest in der Woche davon nichts. Ich oute mich also als Kölner Karnevalsflüchtling. Weil Maastricht aber so nah ist fuhr ich meist nach wenigen Stunden wieder zurück. Umso mehr freute ich mich, dass das niederländische Büro für Tourismus & Convention mich einlud über Nacht zu bleiben. So hatte ich viel Zeit ganz in Ruhe durch Maastricht zu streifen.

Mit meiner Kamera stand ich an diesen beiden Tagen allerdings auf Kriegsfuß. Sie krachte mir ja zu Boden und wurde mangels Kameragurt zu einem fiesen Klotz am Bein. Zudem schiesse ich gerade ohnehin viel lieber Fotos mit meinem Iphone um sie in mein Instagram Feed zu laden und mit euch zu teilen. Unter dem Instagram Hashtag #koelnformatinmaastricht, den ich für diese Reise angelegt habe, könnt ihr sie übrigens aufrufen. Ich möchte euch mitnehmen auf meine Reise durch die älteste Stadt der Niederlande!

Direkt hinter der Grenze setzt dieses beruhigende ‚Holland-Gefühl‘ ein. Die Autofahrer wirken weniger gehetzt, die großen Industrieanlagen sind verschwunden, die Landschaft ist grün, die Häuschen sind hübsch und die Radiosender spielen gute Musik. Ich nahm eine der Mini-Ausfahrten um mich mal um zu schauen. Und verfuhr mich prompt.

Die Nacht verbrachte ich im Eden Designhotel. Das Navi lotste mich zwar um 35 Ecken durch die Stadt – aber ok. Dafür liegt das Hotel sehr zentral in einem schönen Viertel liegt. Vom benachbarten Bahnhof nicht schrecken lassen – den hört und merkt man gar nicht. Als Ausgangspunkt um Maastricht zu Fuß zu erkunden perfekt. Ein Parkplatz für das Auto schlägt mit 23€ zusäzlich zu buche. Aber günstig habe ich es ohnehin noch nie geschafft in Maastricht zu parken. Der freundliche Service, das schnelle und kostenlose Internet sowie ein tolles Frühstück mit viel Auswahl und vor allem gutem Kaffee machten mich glücklich. Auch wenn ich mich anfangs etwas beobachtet fühlte.

Ich konnte früh einchecken und losziehen. Die Straße des Hotels, die Stationsstraat, ist toll. Sie führt nach wenigen Minuten direkt auf die Maas zu. Und sie wie eine kleine Leckereienmeile. Ich bin an großartigen Bäckereien und Konditoreien vorbeigekommen, an alteingesessenen Lebensmittelgeschäften mit bis unter die Decke gestapeltem Wagenrad-großem Käse, Fleischereien und Feinkostläden.

Dann geht es über eine kleine Brücke und ihr steht schon mitten auf der Einkaufsstraße. Hier auf dieser Brücke schoss ich auch das Foto, das mich später auf die Idee für meine kleine Fotoreihe brachte.

Am Ende der Brücke findet ihr eine Haus, in dem ihr Rundfahrten über die Maas buchen könnt. Die Schiffe legen direkt hier ab. Leider verpasste ich die Möglichkeit, im Winter fuhren die Boote nur Samstags. Aber das steht auf meiner To- Do-Liste für den nächsten Besuch.

 

Statt in die dutzend Schuhgeschäfte zog es mich magisch in meinen Lieblingsbuchladen – de Slegte. De Slegte hat ein wahnsinnig großes Sortiment an Bildbänden zur richtig guten Preisen. Bildbände über Fotografie, Musik, Kochen, Reisen – nicht gebraucht aber offenbar aufgekauft. Ich habe schon Stunden dort verbracht um zu stöbern. Die Holländer haben eine wesentlich größere Auswahl als wir hier. Ich habe dort schon tolle Bücher über Streetfotografie gefunden. Ich entdeckte hier Fotografen, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte und deren Geschichten und Bilder mich wahnsinnig bereicherten. Natürlich sind die meisten Bücher auf niederländisch geschrieben. Aber es gibt viele englische und auch einige deutsche dazwischen. Neuerdings kann man sich sogar an einen großen Tisch setzen um in Ruhe zu stöbern. Zudem findet man dort so alte Schätzen wie ‚Nikon Photo Contest International 1978/79‘.

Dummerweise krachte genau hier beim Stöbern in den Büchern meine Kamera zu Boden und so führte mich mein nächster Gang in meinen kleinen Fotoladen ‚Foto Rembrandt‘. Der Verkäufer hatte von einem derartigen Problem mit dem SunSniper auch noch nichts gehört. Der Laden hat übrigens auch einen guten Onlineshop und ab und an ganz gute Preise.

Nach dem Schock brauchte ich Kaffee, Kuchen und einen kostenlosen Internetzugang. All das fand ich in einer alten Kirche um die Ecke. Verrückt. Aber an diesem Tor bin ich aus Desinteresse schon einige Male vorbeigelaufen. Und erst als ich via Pinterest ein Board anlegte für meine Maastricht Recherche erfuhr ich: das hier ist keine Kirche mehr. Hinter diesen Türen verbirgt sich – laut The Guardian – die wohl schönste Buchhandlung der Welt! Selexyz. Und tatsächlich. So etwas hatte ich noch nie gesehen! Hier war es schön warm und hinten im ehemaligen Altarbereich verkaufte eine Filiale von Coffeelovers großartigen Kaffee und leckeren Kuchen. Gratis Wifi gab es auch. Perfekt.

Abgesehen von unglaublich vielen Büchern auf mehreren Etagen verkauft Selexyz auch sehr viele Zeitschriften. Hier fand ich auch die beiden Wohnzeitschriften, die die liebe Ricarda von 23qm Stil mich bat mitzubringen. Ohnehin ist es immer sehr inspirierend im Ausland die Zeitschriftenregale durch zu wühlen. Ich entdeckte auch eine Zeitschrift mit einem tollen Design und Konzept rund um das Reisen. Leider habe ich für die holländische Sprache irgendwie gar kein Gefühl.

Maastricht ist eine der ältesten Städte der Niederlande. Und so gibt es viele wunderschöne, alte Häuser mit tollen Türen und Fenstern. Aber eben auch viele triste Ecken. Mir ist aufgefallen, dass viele Ladenlokale vor allem am Maasboulevard leer stehen. Nun, ich mag beide Seiten. Aus fotografischer Sicht. Immer wieder könnt ihr aber auch richtig schöne Läden entdecken, vor allem in der Rechtestraat.

Maastricht ist gespickt mit tollen Bars und schicken Restaurants wie zum Beispiel dem  ‚Beaumont‘, das nur wenige Meter vom Hotel entfernt liegt. Aber wenn ich ehrlich bin geht für mich manchmal nichts über eine kleine, kuschelige Pizzeria mit einem einfachen Glas Wein…

Ward ihr schon in Maastricht? Kennt ihr kleine Geschäfte, Läden oder Restaurants?

Disclaimer: Meine Übernachtungskosten wurden übernommen vom Niederländischen Büro für Tourismus & Convention sowie den Hampshire Hotels. Dieser Artikel gibt jedoch meine eigene Meinung wieder. 

 

12 Gedanke zu “Reist mit mir nach Maastricht – per Instagram”
  1. Beim Caberger Weg, ganz gut von der Autobahn zu erreichen, gibt’s nen netten Pendler-Parkplatz für 5€ am Tag. Ein bisschen weiter raus – und trotzdem nur 10 Minuten zu Fuß in die City – kann man auch kostenlos parken. Diese Parkpreise in der Innenstadt sind schon recht abschreckend.

    Es gibt auch einen schönen Kuchenladen in der Altstadt, weiß leider nicht mehr, wie er heißt, aber dort gibt es auch ein Mühlrad. Also sicher nicht so kompliziert zu finden. Und für kleine Snacks und nettes Beisammensein eignet sich das Kiwi ganz gut. 🙂

    1. @stiller – Oh super. Das mit dem Parken ist ein guter Tipp. Bisher war ich froh den direkten Weg in das Parkaus am Mosae-Forum zu finden. Da zahle ich dann nie weniger 10 € wenn ich wieder fahre. Ich erinnere mich auch, dass die Polizei ganz gern Krallen verteilt. Zumindest früher war das so. Vielen Dank für deine Tipps!

  2. Danke Heike für den tollen Blogeintrag.
    Ich sollte auch mal loslegen, habe hier schon 3 fertige die ich irgendwie nicht hochlade.
    Aber lieber zurück zu Dir. Ich war noch nie in Maastrich, aber von mir ist es nicht weit dahin und durch deine, sagen wir mal liebe oder Leidenschaft zu dieser Stadt, werde ich wohl im März mal hinfahren wenn ich einen Tag frei habe und ich nutze mal die Spätschicht und fahre für einen Vormittag hin.
    Bin jetzt neugierig.
    Danke 🙂

  3. @Reiner – Danke für dein Feedback, Reiner. Ich freue mich, wenn mein Post dazu beiträgt, dass du Maastricht kennen lernst. Ein schönes Kompliment. 😉

  4. Hm, schöne Motive, klasse in Szene gesetzt. Danke für den visuellen Genuss! 😉

    Aber…die Bildqualität ist leider überwiegend schlecht (Rot- und Blaustich). Da hätte ich von dem iPhone wesentlich bessere Bilder erwartet. Ich habe das HTC Desire und mir scheint, dies Smarty macht bessere Bilder.

    Das ist aber auch schon die einzige Kritik, die ich an Deinen Bildern auszusetzen habe :mrgreen:

    1. @Tim Das ist nicht das IPhone, das ist meine Art der Bearbeitung per Instagram. Natuerlich sind Farbstiche vorhanden. Bewusst. Meine Art der Instagram Bearbeitung eben, Ich mag es so… Danke für dein Feedback. 😉

  5. […] Im Februar hat die Kölnerin Heike Kaufhold versucht, dem Karnevalswahnsinn zu entfliehen und ist nach Maastricht geflogen. Weil ihre Kamera nicht so wollte wie sie, entschied sich Heike kurzerhand Fotos mit ihrem iPhone zu machen und diese in ihr Instagram Feed zu laden. – Super Idee, wie wir finden! Die fantastischen Bilder – und alle Infos zur Reise – gibt aber nochmal auf ihrem Blog Köln Format. […]

  6. Hach, deine Fotos sind wie immer ein Genuss. Irgendwann müssen wir mal zusammen auf ne Instagramtour gehen! Und Masstricht steht jetzt definitiv auf meiner To-Do-Liste!

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